Rosenheim – Sie haben schon ihr treues Publikum, die Akteure der Heimatbühne Rosenheim, denn auch zur Premiere des diesjährigen Herbststücks konnte Vorsitzender Thomas Reichert ein großes Publikum im Saal des Vereinsheims der Freien Turnerschaft begrüßen.
In kurzweiligen drei Akten spannten sechs Schauspieler die Gäste gehörig auf die Folter. Bis fast zum Schluss des Stücks ist nicht zu durchschauen, wie das bayerisch-witzige Verwirrspiel der Komödie, verfasst von Erfried Smija und aktualisiert von Regisseur Reinhard Kaestner, sich zu einem glücklichen Ende auflöst. Da macht sich der Bartl Mooslechner (Reinhard Kaestner) mit gemischten Gefühlen Hoffnung auf den Posten als Bürgermeister, angestachelt vom rücksichtslosen Makler Hannes Nagl (Martin Stelzer) und kratzbürstig umschmeichelt von seiner Frau Anni (Silvia Barthel). Derweil sahnt der raffinierte Mesner Wastl (Matthias Bauer) durch seine Bauernschläue gehörig ab, denn seine dichterischen Fähigkeiten sind beim Verfassen einer Kandidatenrede mehr als erforderlich.
Dazwischen stolziert dann noch die kapriziöse Influencerin Lissi (Debütantin Leni Garnreiter) zwischen ihrem „Mausi-Bärli“ Hannes und dem Bürgermeisterkandidaten herrlich treu-doof herum und kriegt sich mit der moralisch gefestigten Betty Moosberger (Kristina Hupf), die scheinbar als Einzige den Durchblick behält, sauber in die Haare.
Der schlagfertige Mesner, auch „Weihrauchwastl“ genannt, muss alle Register ziehen, um den unterschiedlichsten Interessen gerecht zu werden.
Alle Rollen sind bestens besetzt. Textsicher kamen die Pointen der mitunter durchaus deftigen Dialoge beim Auftakt bei den Zuschauern an und es wurde viel gelacht. Mit anhaltendem Applaus wurden das Ensemble und alle Mitwirkenden vor und hinter der Bühne belohnt.Franz Knarr