Diskussion über Kastenauer Hof und Co.

von Redaktion

Großes Interesse bei der Bürgerversammlung in Happing: Die Zukunft des Kastenauer Hofs und des Seehotels Hubertus sorgte für rege Diskussionen. Wie es um die Projekte steht.

Rosenheim – Großes Interesse herrschte am Mittwoch (1. Oktober) beim Auftakt der Rosenheimer Bürgerversammlungen. Zahlreiche Bürger kamen in den Gasthof Happinger Hof in Happing, um sich über Entwicklungen in ihren Stadtteilen zu informieren und über Themen wie das geplante Wohnprojekt Kastenauer Hof, das ehemalige Seehotel Hubertus sowie weitere Anliegen in Happing und Kastenau zu diskutieren.

Die erste Bürgerversammlung des Jahres in Rosenheim richtete sich an die Stadtteile Aisinger Landstraße, Happing, Heilig Blut, Kaltmühl, Kaltwies und Kastenau. Das Interesse war groß, zusätzliche Sitzgelegenheiten mussten aufgestellt werden.

Auch viele Stadträte waren gekommen – sie durften sich jedoch, wie bei Bürgerversammlungen üblich, nicht aktiv an den Diskussionen beteiligen. Ein zentrales Thema war das geplante Wohnprojekt „Kastenauer Hof“. Bereits im Januar hatten Bewohner des Stadtteils Kastenau bei einer Informationsveranstaltung ihre Bedenken zu einem Wohnprojekt auf dem Areal des ehemaligen „Kastenauer Hofs“ geäußert. Die Kritikpunkte reichten vom erhöhten Verkehrsaufkommen über fehlende Fußwege bis hin zu möglichen Gefahren durch die Versiegelung großer Flächen.

Oberbürgermeister Andreas März erläuterte bei der Bürgerversammlung den aktuellen Stand: In den vergangenen Monaten habe es zwar Gespräche zwischen Eigentümern, Bauherren und Anwohnern gegeben. „Es gab eine Annäherung, aber keine Schnittmenge“, so März. Deshalb habe die Stadt beschlossen, den Mietvertrag im Kastenauer Hof bis Ende 2027 zu verlängern. Aktuell sind dort 30 Asylbewerber untergebracht, sodass sich zunächst nichts am bestehenden Zustand ändert. Ein weiteres Thema war das ehemalige Seehotel Hubertus am Happinger See. Das Gebäude soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Im Gespräch ist die Vergabe eines Erbbaurechts an einen privaten Investor.

Die Bürgerinitiative Happinger See hatte im vergangenen Jahr rund 4300 Unterschriften gesammelt, um Alternativen zum Abriss vorzuschlagen. Studierende der Technischen Hochschule Rosenheim hatten zudem in ihren Masterarbeiten mögliche Nutzungskonzepte entwickelt.

Laut Oberbürgermeister März seien die Entwürfe teils sehr spektakulär, doch auch bei diesem Thema sei das letzte Wort noch nicht gesprochen. Die endgültige Entscheidung liege beim Stadtrat. Aktuell werde ein Antrag auf Vorbescheid geprüft, der zunächst klären soll, welche baurechtlichen Möglichkeiten für den Neubau grundsätzlich bestehen.

Ein weiterer Punkt der Versammlung war die „barrierefreie“ Durchführung der Bürgerversammlungen. Ein Antrag wurde eingebracht, dass künftig Protokolle erstellt werden sollen, die auch Bürgern zugänglich sind, die nicht an der Versammlung teilnehmen können. Darüber wurde ohne Gegenstimme abgestimmt, sodass künftig mit Protokollen zu rechnen ist. Eine weitere Forderung lautete, dass eingereichte Anträge künftig im Vorfeld öffentlich einsehbar werden sollen.

Weitere Themen waren unter anderem der Bebauungsplan Eichfeldstraße, Klimaneutralität und die Ausweichrouten des Verkehrs, insbesondere für Lkws über Kastenau und Happing.

In der kommenden Woche stehen die nächsten Bürgerversammlungen an: Stadtbereich Süd am Dienstag, 7. Oktober (Kirchenwirt Pang), Stadtbereich Mitte am Donnerstag, 9. Oktober (Tante Paula im Mailkeller), Stadtbereich Nord am Mittwoch, 15. Oktober (Gasthof Höhensteiger), sowie Stadtbereich Mitte Süd-West am Donnerstag, 23. Oktober (Gasthof Alt-Fürstätt).

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