Rosenheim – Der österreichische Schriftsteller Franzobel hat einen Roman über die Eroberung des Nordpols und das Schicksal der Inuit geschrieben. Am Montag, 27. Oktober, um 19.30 Uhr kommt Franzobel in die Stadtbibliothek und liest aus seinem neuen Roman „Hundert Wörter für Schnee“. Und darum geht es: Im Herbst 1897 bringt der US-amerikanische Entdecker und Abenteurer Robert Peary sechs Inuit, so der Name der im Norden Grönlands lebenden Menschen, auf einem Dampfschiff nach New York. Untersucht werden sollen sie, vor allem aber ausgestellt und hergezeigt. Vier von ihnen sterben schnell an Tuberkulose, einer wird zurückgebracht – der neunjährige Minik aber bleibt. Seine Geschichte – Taufe, Schule, betrügerischer Pflegevater, Flucht – sorgt für Schlagzeilen. In Franzobels Roman wird Minik zum Spielball zwischen der zivilisierten amerikanischen Kultur und der angeblich primitiven Kultur eines Naturvolkes. Sein Schicksal ist aber gleichermaßen ein Heldenlied auf den Überlebenskampf eines beinahe ausgestorbenen Volkes, das bewiesen hat, wie der Mensch selbst in der unwirtlichsten Gegend überleben kann. Ein historischer Roman, der auch die aktuellen Themen Migration und Heimatlosigkeit spiegelt. Karten für die Lesung gibt es im Vorverkauf über eventbrite.