Insolvenz: MFO Matratzen schließt alle Filialen

von Redaktion

Auch Geschäfte in Kolbermoor und Rosenheim betroffen – Übernahme ist gescheitert

Kolbermoor – Eine Rabattierung von „bis zu 50 Prozent wegen Sortimentswechsel“ versprechen aktuell Plakate an den Filialen des Matratzen-Fachgeschäfts MFO Matratzen in Kolbermoor und Rosenheim. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn spätestens bis zum Jahresende machen die beiden Geschäfte Am Rothbachl in Kolbermoor und an der Georg-Aicher-Straße im Rosenheimer Aicherpark dicht.

Die Matratzen Direct AG mit Sitz in Köln, die deutschlandweit 97 „MFO Matratzen“-Filialen unterhält, ist insolvent und wird bis Ende 2025 alle Filialen schließen. Das bestätigte das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Bereits Ende März 2025 hatte das Unternehmen beim Amtsgericht Köln nach eigenen Angaben ein sogenanntes Eigenverwaltungsverfahren, also eine spezielle Form des Insolvenzverfahrens, beantragt. Seitdem wurde der Geschäftsbetrieb fortgeführt, „um eine Sanierungslösung zu erreichen“, wie das Unternehmen mitteilte. Um das Unternehmen finanziell zu stabilisieren, seien beispielsweise „die Strukturen konsequent an die Marktbedingungen angepasst“, die Zahl der Fachmärkte in Deutschland zudem von zunächst 124 auf aktuell 97 reduziert worden.

Doch letztlich ohne positiven Effekt: Zwar führte das Kölner Unternehmen nach eigenen Angaben Gespräche mit 44 potenziellen Interessenten für eine Übernahme. Doch auch der letzte Interessent, mit dem die Matratzen Direct AG bis Ende September in Kontakt stand und nach eigenen Angaben „aussichtstreiche Gespräche“ geführt hatte, entschied sich letztlich gegen einen Einstieg. „Grundlage des Sanierungskonzepts für eine dauerhaft rentable Fortführung sind auch Investitionen in die Zukunft, die ohne Investor nicht möglich sind“, teilte ein Unternehmenssprecher dazu mit. „Eine nachhaltig rentable Fortsetzung des Geschäftsbetriebs hätte dies vorausgesetzt.“

So wird die Matratzen Direct AG den Betrieb zum Jahresende einstellen, bis dahin die verbliebenen 97 Filialen abwickeln – darunter die Filialen in Kolbermoor und Rosenheim. „Die Filialen sowie der Online-Shop bleiben zunächst unverändert geöffnet“, teilte das Unternehmen, das nun in allen Filialen einen Ausverkauf ausgerufen hat, mit. Auch Am Rothbachl in Kolbermoor sowie an der Georg-Aicher-Straße in Rosenheim hat dieser mittlerweile begonnen, wie Mitarbeiter der Filialen auf OVB-Anfrage bestätigen. Detaillierter wollen sie sich zur Insolvenz ihres Arbeitgebers und der eigenen Zukunft aber nicht äußern, verweisen stattdessen auf die Firmenzentrale in Köln. Doch auch dort hält man sich bedeckt. So bleibt etwa die Frage, wie viele Mitarbeiter in Kolbermoor und Rosenheim betroffen sind, zunächst unbeantwortet. „Zum derzeitigen Zeitpunkt machen wir dazu keine weiteren Angaben“, teilte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber dem OVB mit. Nach Angaben der Bild-Zeitung soll das Unternehmen 300 Mitarbeiter beschäftigen. Mathias Weinzierl

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