Rosenheim – Ab November ist in Rosenheim ein Rettungseinsatzfahrzeug (REF) stationiert. Landrat Otto Lederer übergab das Fahrzeug im Rahmen der Verbandsversammlung des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) an das Bayerische Rote Kreuz und den Malteser Rettungsdienst in Rosenheim. Beide Organisationen betreiben das Fahrzeug im wöchentlichen Wechsel.
Es ist mit einem Notfallsanitäter besetzt und wird bei leichteren Fällen alarmiert, wenn sich abzeichnet, dass kein Transport des Patienten nötig ist. Bei einem Pilotprojekt in Regensburg hatte sich gezeigt, dass durch den Einsatz dieses Fahrzeugs Rettungswagen und Notärzte deutlich entlastet werden und für andere Fälle zur Verfügung stehen. Nach Regensburg ist Rosenheim die zweite Stadt in Bayern, in der ein REF zum Einsatz kommt. Die Probephase dafür läuft bis Ende 2027.
Der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung ist zuständig für die Stadt Rosenheim sowie die Landkreise Rosenheim und Miesbach. Er ist Träger der Integrierten Leitstelle (ILS), die von der Stadt Rosenheim betrieben wird. Hier laufen alle Notrufe über die Telefonnummer 112 für Feuerwehr und Rettungsdienst ein – etwa 150000 Stück pro Jahr.
Landrat Otto Lederer verwies während der Versammlung als Vorsitzender darauf, dass der Verband einen geordneten Haushalt habe und schuldenfrei sei. Das Kreisrechnungsamt hatte die Entlastung für die Jahresrechnung 2024 empfohlen, die dann von der Versammlung auch einstimmig erfolgte. Lederer gab bekannt, dass die bisherige stellvertretende Geschäftsleiterin des Verbandes, Antonia Fredlmeier, die vakante Stelle der Geschäftsleiterin für die nächsten zwei Jahre übernehmen wird. Stellvertreter wird Christof Vornberger, der auch weiter für den Bereich Einsatz zuständig bleibt.
Antonia Fredlmeier berichtete, dass 2026 auch im Bereich des ZRF Rosenheim ein Telenotarzt zum Einsatz kommen wird. In einer Zentrale in Bogen in Niederbayern stehen rund um die Uhr Notärzte zur Verfügung, die ein Rettungsteam vor Ort aus der Ferne unterstützen können, falls dort noch kein Notarzt eingetroffen ist. Dafür werden im Bereich Rosenheim jetzt alle Rettungswagen mit Kommunikationssystemen ausgestattet, die Audio-, Video- und Datenübertragungen live an den Telenotarzt ermöglichen, zum Beispiel auch Daten aus einem medizinischen Gerät wie etwa einem EKG. Der Ärztliche Leiter Rettungsdienst, Dr. Nikolas Rossmann, stellte eine App vor, mit der die Zuweisung von Patienten im Rettungswagen an das nächstgelegene Krankenhaus schneller gehen wird. Mit dieser App können die Sanitäter im Rettungswagen Patienten direkt bei einer Klinik einbuchen. „Wir versprechen uns davon, dass die Verteilung in Zukunft einfacher geht und damit auch die Disponenten in der Leitstelle entlastet werden“, so Rossmann.
Landrat Lederer dankte allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit, was sich gerade wieder bei der schnellen Umsetzung des Projekts Rettungseinsatzfahrzeug gezeigt hatte.