Erste Ermittlungsergebnisse nach Großrazzia

von Redaktion

Verdacht auf Menschenhandel in Rosenheim – Beschuldigte sitzen in U-Haft – Ermittlungen dauern an

Rosenheim – Einsätze gab es einige. In der Innstraße wurden Beamte des Zolls gesehen. An der Happinger Straße waren sie auch. „Es handelte sich um den Vollzug mehrerer gerichtlicher Durchsuchungsbeschlüsse“, sagte Oberstaatsanwalt Dr. Rainer Vietze Ende September auf OVB-Anfrage. Hintergrund dafür ist ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Traunstein und des Hauptzollamts Rosenheim wegen des Verdachts des Menschenhandels und der Zwangsarbeit gegen mehrere Beschuldigte.

Aus diesem Grund seien mehrere Wohnungen und Geschäftsräume an unterschiedlichen Orten durchsucht worden. Unter anderem in Rosenheim. Unterstützt wurden die Beamten des Zolls von der Bundes- und Landespolizei sowie von Spezialkräften. Während Vietze vor rund einem Monat aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht mehr verraten konnte, gibt er jetzt weitere Informationen bekannt. „Gegen zwei männliche Beschuldigte – einen 62-Jährigen und einen 66-Jährigen – hat sich zwischenzeitlich ein dringender Tatverdacht ergeben“, sagt der Oberstaatsanwalt. Beide seien dringend verdächtig, sich des Menschenhandels und der Zwangsarbeit schuldig gemacht zu haben. Da bei beiden Männern Fluchtgefahr bestand, wurden beim Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Rosenheim zwei Haftbefehle erwirkt. „Beide Beschuldigte befinden sich in Untersuchungshaft“, sagt Vietze. Die Ermittlungen richten sich ihm zufolge aber nicht nur gegen die beiden Männer, sondern auch gegen weitere Beschuldigte. „Bei den Durchsuchungen wurden zahlreiche Beweismittel beschlagnahmt, die durch den Zoll ausgewertet werden“, sagt der Oberstaatsanwalt. Zudem können sich die Beschuldigten zu den Vorwürfen äußern.

„Die umfangreichen Ermittlungen dienen auch dazu, die Höhe des entstandenen Schadens festzustellen“, so Vietze. Nach einer vorläufigen Schätzung sei ein Schaden von mindestens 700000 Euro entstanden. Aufgrund des Umfangs der beschlagnahmten Beweismittel geht Vietze davon aus, dass es noch mehrere Monate dauern wird, bis die Ermittlungen abgeschlossen sein werden.

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