Tag der offenen Tür – Aus Übung wird ernst

von Redaktion

Eine Kuh am Kran, Drehleiter-Steigen und nachgestellte Einsätze: Beim Tag der offenen Tür der Feuerwehr war einiges geboten. Die Floriansjünger präsentierten sogar eine Personenrettung. Doch wenige Minuten später wurde aus der Vorführung plötzlich ernst.

Rosenheim – Von der Vorführung direkt in den Einsatz – so geschehen beim Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Rosenheim in der Hauptfeuerwache. Vor den vielen Zuschauern präsentierten Feuerwehrleute eine spektakuläre Personenrettung nach einem Verkehrsunfall. Nur wenige Minuten danach mussten sie zu einem echten Unfall ausrücken. Zwei Autos waren in der Wittelsbacherstraße zusammengestoßen, drei Menschen wurden verletzt.

Gaffen war hier
ausnahmsweise erlaubt

Die Rosenheimer Feuerwehrler hatten für ihre Besucher ein reichhaltiges und attraktives Programm zusammengestellt. Über dem Gelände schwebte eine Kunststoff-Kuh in Originalgröße an einem Kran, sie war in einem Tier-Rettungsgeschirr eingehängt, mit dem die Feuerwehr Kühe, Pferde und andere große Tiere schonend wieder auf die Beine stellen oder aus Gruben retten kann.

Alle Fahrzeuge der Feuerwehr konnten von innen und außen samt ihrer Ausrüstung angeschaut werden, fachkundige Informationen kamen dazu von den Feuerwehrleuten und jeder durfte sich mal reinsetzen. Hauptattraktion war das Drehleiter-Steigen für Kinder. Gut gesichert durften sie auf die 30 Meter hohe Leiter steigen. Viele schafften es bis an die Spitze. Die Warteschlange wurde selbst dann nicht kürzer, als am Nachmittag der Regen kam.

Begehrt waren auch die Mitfahrten in einem Löschfahrzeug, mit dem Kinder eine Runde fahren durften. Kinder wie Erwachsene konnten sich selbst als Feuerwehrleute beim Löschen eines kleinen Feuers versuchen. Normalerweise sind Schaulustige und Gaffer bei Bränden oder Unfällen nicht erwünscht. Beim Tag der offenen Tür war das ausnahmsweise anders: Beim Löschen von echten Bränden und der Hilfe nach Verkehrsunfällen durften die Besucher zuschauen, fachkundig informiert von dem jeweiligen Einsatzleiter.

Beim ersten Brand nach einer Fettexplosion wollten die Küchenmöbel nicht besonders brennen, für die Einsatzkräfte gab es nicht viel zu löschen. Dafür brannte es sehr intensiv in einer Wohnung, in der ein heißes Bügeleisen auf dem Tisch vergessen wurde. Diese Einsätze zeigten drastisch, welche Schäden auch durch eine nur kleine Unachtsamkeit im Haushalt entstehen können.

Vor allem die vielen Kinder waren begeistert dabei, sie konnten mit der großen Rettungsschere Metallstangen abschneiden, durften mit einem Feuerwehrschlauch Miniatur-Löschfahrzeuge in ein Ziel spritzen oder Feuerwehrautos aus Pappe zusammenbasteln. So war es nicht verwunderlich, dass der kleine Valentin von der Kinderfeuerwehrgruppe Feuersalamander „Alles“ super fand, vor allem aber das Löschen und die großen Feuerwehrautos. Seine „Kollegin“ Magdalena war von der Rettung der Menschen nach einem Verkehrsunfall besonders angetan und erzählte, dass sie in ihrer Kinderfeuerwehr erst in der vergangenen Woche einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht hätten. 

Das Küchenteam der Feuerwehr sorgte wieder für die Verpflegung der vielen Besucher, die sich den ganzen Tag über ihre Feuerwehr und deren ehrenamtlichen Einsatz rund um die Uhr informieren konnten.

Stadtbrandrat und Feuerwehrvorstand Hans Meyrl freute sich über das „volle Haus“ in der Hauptfeuerwache und bedankte sich bei seinem großen Team: „Ohne unsere vielen Helferinnen und Helfer wäre eine solche Veranstaltung nicht machbar.“

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