Rosenheim – Mit dem Konzertprojekt „Die Schöpfung – Erde an Zukunft“ hat die Innphilharmonie gemeinsam mit der Städtischen Realschule für Mädchen ein generationenübergreifendes Musikerlebnis ins Leben gerufen, das klassische Musik und Umweltbildung miteinander verbindet. Wie die Innphilharmonie mitteilt, werden am Samstag, 22. November, um 14 und 18 Uhr familiengerechte Neufassungen von Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ aufgeführt. Am Sonntag, 23. November, folgt um 17 Uhr eine Aufführung der Originalfassung in der Auerbräu-Festhalle.
„Das wird sicher für
alle ein großes Erlebnis“
Initiator und musikalischer Leiter Andreas Penninger, künstlerischer Leiter der Innphilharmonie, entwickelte das Projekt, um junge Menschen für klassische Musik zu begeistern und aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit zu vermitteln. Grundlage ist eine 2022 entstandene Kinderchor-Fassung von Karsten Gundermann, die gezielt Umweltverantwortung thematisiert. „Das wird sicher für alle Beteiligten ein großes Erlebnis“, erklärt Penninger.
Sein Konzept verbindet musikalische Tradition mit zeitgenössischer Bildung und macht das Oratorium aus dem 18. Jahrhundert zum Ausgangspunkt für Reflexionen über die Zukunft. Die Städtische Mädchenrealschule, geleitet von Magdalena Singer, ist seit Jahren als UNESCO-Projektschule aktiv und verankert globale Verantwortung sowie nachhaltige Entwicklung im Schulprofil. „Die Schöpfung – Erde an Zukunft“ ergänzt diesen Ansatz ideal, wie Singer betont. Die Schülerinnen erleben, wie Kultur und Nachhaltigkeit ineinandergreifen. In der Kinderfassung fordern die jüngsten Sängerinnen in den Rollen von Adam und Eva die Erwachsenen zum Umdenken und zu verantwortungsvollem Handeln auf. Für Schulleiterin Singer ist die Teilhabe der Jugendlichen ein pädagogischer Gewinn: Durch das Mitwirken im Konzert verinnerlichen sie die Botschaft des Werks und erfahren die verbindende Kraft der Musik.
Für die Vorbereitung arbeiteten die Musiklehrerinnen Hildegard Grotjohann, Kerstin Pöppel und Susi Weiss monatelang mit etwa 110 Mädchen aus verschiedenen Jahrgangsstufen. Die Schülerinnen studierten nicht nur die Melodien und Texte ein, sondern setzten sich auch mit den Inhalten des Werks auseinander. „Die Schülerinnen erleben den Entstehungsprozess eines Konzerts von der Probe bis zur Aufführung und wachsen dabei musikalisch wie persönlich über sich hinaus“, erläutert Grotjohann. Damit die beteiligten Schülerinnen auch als Zuhörerinnen an der Aufführung teilnehmen können, hat die Innphilharmonie eine Crowdfunding-Initiative unter dem Motto „Klang der Zukunft – Kinder erleben Musik“ gestartet. „Musik bewegt – und du kannst mithelfen!“, lautet der Aufruf. Ziel ist es, 130 Mädchen den kostenfreien Konzertbesuch zu ermöglichen und ihnen das Projekt aus beiden Perspektiven zu eröffnen.
Schülerinnen sind schon
jetzt restlos begeistert
Auch die Schülerinnen äußern sich begeistert über ihre Mitwirkung: „Wir haben dabei gelernt, wie man ganz hoch singen kann, aber auch ganz tief, wie sich das in der Gruppe anhört und anfühlt. Ich freue mich immer sehr auf die Musikstunde“, berichtet Melek Altuntas aus der 6a.
Mari Davtyan ergänzt: „Singen ist mein Leben! Ich war schon vier Jahre lang im Chor, es macht Spaß, in der ganzen Gruppe zusammen zu singen und es ist eine Ehre für mich, dabei sein zu dürfen. Darauf bin ich sehr stolz.“
Polina Ratushna beschreibt: „Ich mag das Werk von Haydn. Die Musik erzeugt bei mir im Kopf ein Bilderkino. Man kann hören, wie die Wellen rollen, ein Löwe brüllt oder der Adler durch die Lüfte schwingt. Ich habe Ohrwürmer. Manchmal singe ich die Lieder einfach beim Hausaufgabenmachen.“