Rosenheim – Mit einer eindrucksvollen Hilfsaktion haben die „Athletes for Ukraine“ erneut medizinische Geräte, orthopädische Hilfsmittel, Transporter und Sportequipment in das Kriegsgebiet der Ukraine gebracht. Die Organisation ist vor Kurzem von einer viertägigen Hilfsfahrt zurückgekehrt, bei der zwölf ehrenamtliche Helfer im Einsatz waren.
Abgesandte des Vereins „Athletes for Ukraine“ waren inzwischen über 100- mal in der Ukraine, um Hilfsgüter in das vom Krieg gezeichnete Land zu bringen. Was einst als improvisierte Initiative aus dem Sportumfeld begann, ist heute ein eingespieltes Netzwerk, das Spenden sammelt, Transporte organisiert und Hilfsstrukturen vor Ort gezielt unterstützt.
Laut Thomas Frank, dem Organisator der Tour, ist das Kriegsgeschehen heftiger geworden. Die aktuelle Fahrt habe einmal mehr gezeigt, wie nah die Realität des Krieges an die Menschen der Region und die Unterstützer heranrücke.
Die Hilfsgüter wurden an das „Unbroken Center“ in Lwiw übergeben, eine Einrichtung für kriegsversehrte Soldaten und Zivilisten. Noch am selben Tag wurde Lwiw Ziel eines schweren Drohnenangriffs. Für das Team sei dadurch auf drastische Weise deutlich geworden, wie dringend die gelieferten Hilfsmittel benötigt werden. Ursprünglich war eine Übernachtung in Lwiw geplant, doch aus Sicherheitsgründen setzten die Helfer ihre Fahrt bis nach Polen fort.
In Shytomyr besuchte die Gruppe einen Sportverein für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen. Die übergebenen Sportartikel aus Rosenheim sollen dort den Trainingsbetrieb sichern und Perspektiven schaffen.
Beim anschließenden Besuch im Militärkrankenhaus trafen die Athletes for Ukraine auf schwerverletzte Soldaten. Die Gespräche vor Ort machten deutlich, dass der Krieg noch lange nicht vorbei sei und kontinuierliche medizinische Unterstützung weiter dringend benötigt werde. Im Krankenhaus wurde zudem ein akuter Bedarf an einem Computertomografen festgestellt. Bereits auf der Rückfahrt gelang es dem Team, ein entsprechendes Gerät in der Region Rosenheim zu lokalisieren, das demnächst durch ein neues ersetzt werden soll. Die nächste Aufgabe für den Verein wird es sein, dieses Gerät im Rahmen einer der kommenden Hilfsfahrten in die Ukraine zu bringen.
Die Hilfsfahrt wurde durch zahlreiche Spenden von Privatleuten und Firmen aus der Region unterstützt. Für den Transport der Hilfsgüter kamen fünf Fahrzeuge zum Einsatz, darunter Transporter.
Die Sicherheitslage in der Ukraine erschwert die Planung und Durchführung der Hilfstransporte zunehmend. Die Athletes for Ukraine stützen sich inzwischen auf ein verlässliches Netzwerk von Partnern und Kontaktpersonen vor Ort und nutzen eine App, die in Echtzeit über Luftalarme und Gefährdungssituationen informiert. Weitere medizinische Hilfsmittel und gezielte Unterstützung sind bereits in Vorbereitung. „Wir fahren wieder hin und tun, was wir können, um den Menschen zu helfen“, kündigt Frank an.