Jeder Form von Gewalt entgegentreten – über Rosenheims Grenzen hinaus

von Redaktion

Gemeinsam gegen häusliche Gewalt Viertägige Kampagne startet zum Schutz von Frauen – Bedrückende Fallzahlen

Rosenheim – Der 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt gegen Frauen. Hier stellen sich drei Rosenheimer Einrichtungen vor, für die 365 Tage im Jahr der Tag gegen Gewalt an Frauen ist.

Häusliche Gewalt ist kein privates Problem – sie betrifft uns alle. Sie findet mitten in unserer Gesellschaft statt, hinter verschlossenen Türen, oft unbemerkt von Nachbarn, Kollegen oder Freunden. Sie beginnt oft leise: mit Kontrolle, Einschüchterung oder ständigen Abwertungen. In Deutschland wurden laut Bundeskriminalamt im Jahr 2023 mehr als 256.000 Menschen Opfer häuslicher Gewalt, 70 Prozent davon waren Frauen.

In Zahlen heißt das: 185.500 Frauen werden gedemütigt, geschlagen, vergewaltigt, verletzt. Dies sind nur die angezeigten Fälle. Experten gehen von deutlich höheren Fallzahlen aus. Jeden dritten Tag stirbt eine Frau durch die Hand ihres Partners oder Ex-Partners. Auch Kinder sind betroffen: Sie erleben die Gewalt mit, werden Zeugen von Schreien, Angst und Hilflosigkeit. Viele müssen die seelischen Folgen ein Leben lang tragen.

Wichtige Hilfsangebote
in der Stadt

„Kinder erleben Gewalt nicht nebenbei – sie stehen mittendrin“, sagt Tanja Bourges, Leiterin der Beratungsstellen. „Das dürfen wir nie aus dem Blick verlieren.“ Häusliche Gewalt zerstört Vertrauen, erschüttert Familien und verursacht hohe gesellschaftliche Folgekosten. In Rosenheim arbeiten drei Einrichtungen eng zusammen, um Betroffene zu schützen, zu begleiten und Veränderung möglich zu machen:

MaVia (ehemals Frauen- und Mädchennotruf Rosenheim), das Frauenhaus Rosenheim-Traunstein und die Fachstelle Täterarbeit häusliche Gewalt der Diakonie Rosenheim.

„Wir sehen häusliche Gewalt aus unterschiedlichen Perspektiven – aus Sicht der Betroffenen, der Kinder, der Angehörigen und auch derjenigen, die Gewalt ausüben. Nur gemeinsam kann Veränderung gelingen“, erklärt Marita Koralewski, Leiterin des Frauenhauses Rosenheim-Traunstein.

„Mit einer viertägigen Medienkampagne „Gemeinsam gegen häusliche Gewalt“ wollen wir die Öffentlichkeit dazu einladen, hinzuschauen, Fragen zu stellen und Unterstützung sichtbar zu machen“, sagt Simon Tica, Leiter der Fachstelle Täterarbeit häusliche Gewalt.

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