Rosenheim – Oberbürgermeister Andreas März ist in Weihnachtsstimmung. Zumindest ein wenig. Auch wenn er, mit Blick in seinen Terminkalender, von der staden Zeit so viel noch nicht mitbekommt. „Trotzdem ist es gut, vom Gas runterzugehen und ein bisschen Pause zu machen“, sagte er. Und genau dazu biete sich ein Spaziergang über den Rosenheimer Christkindlmarkt an, der seit Freitag offiziell eröffnet ist.
Märchenumzug mit rund
200 Buben und Mädchen
Bereits ab 13 Uhr schlenderten die vielen Besucher über den Markt, trafen sich mit Freunden und Bekannten auf eine Tasse Glühwein. Die ersten Weihnachtsgeschenke wurden gekauft und einige Schmankerl verzehrt. Um 16 Uhr startete dann der offizielle Teil. Rund 200 Buben und Mädchen aus zehn Kindergärten aus Stadt und Landkreis spazierten beim Märchenumzug vom Salingarten zur Hauptbühne auf dem Max-Josefs-Platz.
Verkleidet waren sie als kleine Tannenbäume, Schneeflocken und Rentiere. Auf dem Max-Josefs-Platz angekommen, sangen sie gemeinsam die Lieder „Lasst uns froh und munter sein“ und „O Tannenbaum“. Unterstützung gab es von den Tropo-Blechbläsern.
Im Anschluss ergriff Sophie Lanzinger, Vorstandsmitglied im Wirtschaftlichen Verband (WV), das Wort. Sie begrüßte die zahlreichen Besucher, erinnerte daran, dass der Rosenheimer Christkindlmarkt seit 41 Jahren aus der Stadt nicht mehr wegzudenken ist. „Besonders freut es mich, dass er nicht nur die Rosenheimer glücklich macht, sondern auch über die Landkreisgrenzen hinweg sehr bekannt ist“, sagte sie.
Ziel des Wirtschaftlichen Verbands sei es, den Christkindlmarkt behutsam weiterzuentwickeln. Dazu gehöre auch die Integration der ansteigenden Sicherheitsanforderungen. Bereits vor einigen Tagen hatte der WV-Geschäftsführer bekannt gegeben, dass es heuer Zufahrtssperren gibt, wie man sie vom Sommerfestival und Herbstfest bereits kennt. Während der Betriebszeiten sei somit sichergestellt, dass die Marktbereiche nicht befahren werden können.
Aufgrund der Baustelle, die sich derzeit auf dem Max-Josefs-Platz befindet, musste sowohl auf einen Teil der Weihnachtsbeleuchtung als auch auf zwei Verkaufsstände verzichtet werden. „Zudem musste die Platzierung der Hütten neu justiert werden“, sagte Sophie Lanzinger während ihrer Rede. Worauf weder sie noch die anderen Vorstandsmitglieder aber verzichten wollten, war die „wunderschöne Bühne“.
Hier finden in den kommenden Wochen über 70 Auftritte statt. Geplant sind unter anderem Bläserstücke, brasilianische Trommelrhythmen und Harfenmusik. Der Fokus in diesem Jahr liegt darauf, vor allem Gema-freie Musik zu spielen. Trotzdem sei es gelungen, ein „wunderbares Programm zusammenzustellen“.
Auch heuer wird es Lanzinger zufolge wieder ein Familienprogramm geben – mit kostenlosen Pferdekutschfahrten und einem Kasperltheater an jedem Mittwochnachmittag. Die Besucher können sich in diesem Jahr auf drei neue Betriebe freuen. So gibt es beispielsweise einen Gemeinschaftsstand von den Starbulls, Galeria und dem Stadtmarketing, bei dem Souvenir- und Merchandising-Artikel gekauft werden können. Neu ist auch ein Stand, an dem Socken verkauft werden. Der Zirbenholzstand hat mit „Dirndl & Stenz“ einen neuen Betreiber.
„Wenn man sieht, was es für Köstlichkeiten und Handwerkskunst bei uns gibt, dann merkt man, wie gut es uns in Rosenheim geht. Eigentlich haben wir alles, was wir brauchen“, ergänzte Oberbürgermeister Andreas März. Und vielleicht sei genau jetzt der richtige Zeitpunkt, dass jeder Einzelne darüber nachdenkt, was er selbst dazu beitragen kann, dass es mit dem Weihnachtsfrieden klappt. „Es muss ja nicht gleich der Weltfrieden sein. Aber vielleicht der friedliche Umgang miteinander“, sagte er.
März begrüßte seine Stellvertreterin Gabriele Leicht und seine Kollegen aus dem Stadtrat, richtete herzliche Grüße an Landrat Otto Lederer, der sich ebenfalls unter die zahlreichen Besucher mischte. Er bedankte sich beim Wirtschaftlichen Verband und bei der Spenderin des Christbaums. „Ich behaupte jetzt einfach mal, dass das der schönste Baum auf dem schönsten Marktplatz in Deutschland ist“, sagte März.
Dank an Johann Haag
und Peter Gabler
Gedankt wurde Johann Haag, der sich seit fast 35 Jahren um die Weihnachtsbeleuchtung in Rosenheim kümmert und dem Christbaum-Beauftragten Peter Gabler von der Stadtgärtnerei. Auch ohne die Platzmeister Alexander und Werner Hermann und Einsatzkräfte würde der Christkindlmarkt in dieser Form nicht funktionieren.
Auf der Bühne sprach der Weihnachtsengel seinen Segensspruch, bevor Andreas März den Christkindlmarkt feierlich eröffnet. Nur wenige Sekunden später erstrahlen die zahlreichen Lichterketten und die Lichter am Baum.