Rosenheim – Die Leerstandsquote senken und das Stadtbild attraktiver gestalten: Das sind die Ziele der neuen Flächenmanagerin, die beim Rosenheimer Citymanagement angesiedelt ist. In einem Antrag hatte sich die SPD für die Schaffung einer solchen Stelle ausgesprochen – mit Erfolg. Jetzt spricht Zarina Kobilke (41) aus Rimsting erstmals über ihre neue Stelle, die Leerstände in Rosenheim und was sie alles vorhat.
Was hat die Stelle der Leerstands-Managerin für Sie so interessant gemacht?
Die Position als Flächenmanagerin hat mich angesprochen, weil ich ein kommunikativer Mensch bin und den Austausch mit unterschiedlichen Akteuren sehr schätze. Offene und konstruktive Kommunikation sind in dieser Rolle entscheidend. Zudem reizt mich die Herausforderung, mich in ein neues Themenfeld einzuarbeiten.
Was bringen Sie mit?
Organisation und Interaktion gehören zu meinen Stärken – Erfahrungen, die ich als Lehrerin an einer internationalen Schule in Schweden und später als Assistentin der Geschäftsleitung in einem Pharmaunternehmen gesammelt habe. Ich scheue keine beruflichen Herausforderungen. Da ich im Chiemgau aufgewachsen bin, freut es mich besonders, etwas für die Region und die Stadt Rosenheim bewegen zu können.
Wie waren Ihre ersten Monate im neuen Beruf?
Meine Chefin, Kathrin Schrubar, hat mir einen sehr herzlichen Start ermöglicht – dafür ein großes Dankeschön. Die ersten Monate waren spannend und lehrreich. Zunächst habe ich mir einen Überblick über die Leerstände und die Eigentümer verschafft. Parallel habe ich begonnen, mir ein Netzwerk aufzubauen – aus Einzelhändlern, Gastronomen, Mietinteressenten, Vermietern und Maklern.
Wie fällt – mit Blick auf den Leerstand in Rosenheim – Ihr erstes Fazit aus?
Gewerbliche Leerstände beeinflussen das Stadtbild immer negativ. Auch wenn es – wie bei uns in Rosenheim – nicht sehr viele sind. Es sollen aber natürlich auch nicht mehr werden. Deshalb ist es gut und wichtig, dass das Thema Aufmerksamkeit bekommt.
Wie schwer ist es eigentlich, die Hauseigentümer überhaupt ausfindig zu machen?
Manchmal ist es schwierig, die Eigentümer zu erreichen. Auch die Resonanz ist unterschiedlich.
Inwiefern?
Einige Eigentümer sind sehr kooperativ und freuen sich über unser Hilfsangebot. Bei anderen braucht es mehr Überzeugungsarbeit und Fingerspitzengefühl. Aber auch ein Nein wird von uns natürlich akzeptiert.
Was sind konkrete Maßnahmen, die derzeit geplant sind?
Wir arbeiten aktuell an Schaufenster-Gestaltungen für bestehende Leerstände. Außerdem wird es bald eine Quartiersviertelvorstellung der Innstraße geben. Dieses Format möchten wir für verschiedene Viertel umsetzen, um potenziellen Mietern und Investoren die Stadt vorzustellen. Anfang nächsten Jahres folgt dann unser „Space Matching“.
Was kann man sich darunter vorstellen?
Wir bringen Mietinteressenten, Eigentümer, Makler und Investoren zusammen, um neue Ideen für Rosenheim zu entwickeln. Die Veranstaltung findet im Makerspace H3CKE in der Herzog-Otto-Straße statt – ein Ort, der für Innovation steht.
Wie kann man sich Ihren Arbeitsalltag vorstellen?
Ich arbeite in Teilzeit und bin viel in der Stadt unterwegs, um Eigentümer, Händler und Interessenten zu treffen. Die Netzwerkarbeit macht meinen Job abwechslungsreich und bereitet mir große Freude.
Holen Sie sich Inspirationen von anderen Leerstands-Managern?
Der Austausch mit anderen Flächenmanagerinnen steht für das kommende Jahr ganz oben auf meiner Agenda – er ist sehr wertvoll. Anna Heise