Durukan: Bridge bringt Menschen zusammen

von Redaktion

Denksport für Kopf und Gemeinschaft – kein Profi nötig

Rosenheim – Zwischen Beratungsständen, Gesundheitsangeboten und Informationsmaterial herrschte vor Kurzem an einem Punkt der Seniorenmesse im Kultur- und Kongresszentrum Rosenheim eine auffallend ruhige, zugleich konzentrierte Atmosphäre. Mehrere Spieltische, Karten in der Hand und leise Gespräche prägten die Präsentation des Bridge-Clubs Rosenheim, die im Rahmen des Stands der VHS Rosenheim-Inntal erfolgte. Über die VHS sind auch die vom Verein angebotenen Bridge-Kurse buchbar.

Rasch entwickelte sich der Bereich zu einem Treffpunkt für Neugierige. Mit seiner Teilnahme an der Messe zeigte der Verein, dass geistige Fitness und gesellige Unterhaltung keinen großen Aufwand brauchen, sondern oft nur ein Kartenspiel und etwas Zeit.

Viele Besucher blieben stehen, schauten zu, stellten Fragen oder setzten sich spontan dazu. Bridge wirkte dabei weniger kompliziert, als sein Ruf vermuten lässt. Dagmar Steffen, die seit 2021 Vorsitzende des Bridge-Clubs Rosenheim e.V. ist, erklärte: „Man muss kein Profi sein, um anzufangen.“ Entscheidend sei die Freude am Denken und am Miteinander. Gerade das habe die Messe gezeigt: Das Interesse am Einstieg sei groß gewesen, viele hätten die Gelegenheit genutzt, erste Erfahrungen zu sammeln.

„Bridge ist ein Spiel, das Menschen sofort ins Gespräch bringt – selbst dann, wenn sie sich vorher nicht kannten“, sagte Ayla Durukan, stellvertretende Vorsitzende des Vereins, und genau das mache seinen besonderen Reiz aus.

Bridge eigne sich besonders gut für ältere Menschen, weil es Konzentration, Gedächtnis und strategisches Denken fordere, ohne körperliche Voraussetzungen zu verlangen. Gleichzeitig stehe das Gemeinschaftliche im Mittelpunkt. Gespielt werde immer im Team, Gespräche entstünden fast von selbst, soziale Kontakte entwickelten sich über Jahre hinweg.

Bridge sei dabei selbstverständlich ein Denksport für alle Altersklassen: Neben den vielen langjährigen Mitgliedern gehören dem Rosenheimer Verein auch deutlich jüngere Spieler als aktive Mitglieder an, die das Spiel für sich entdeckt haben.

Dagmar Steffen, selbst aktive Spielerin und Kursleiterin, prägt seit mehreren Jahren die strategische Ausrichtung des Vereins und legt besonderen Wert auf Nachwuchsarbeit. Bridge biete gerade in einer Zeit zunehmender Vereinzelung eine verlässliche Form der Begegnung, sagte sie, unabhängig vom Alter. Das habe sich auch an den Gesprächen auf der Seniorenmesse gezeigt.

Der Bridge-Club Rosenheim ist seit Jahrzehnten Teil der regionalen Vereinslandschaft. Die regelmäßigen Spielabende finden montags um 18.30 Uhr im Gasthof Höhensteiger an der Westerndorfer Straße statt. Ergänzt wird das Angebot durch Grundkurse, Übungsnachmittage und Seminare, häufig in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Rosenheim. Sonderturniere und gesellige Veranstaltungen stärken den Vereinscharakter, neue Mitspieler sind jederzeit willkommen.

Auch über die Seniorenmesse hinaus setzt der Club auf Öffnung und Präsenz. Für das kommende Jahr sind weitere öffentliche Auftritte geplant, darunter die Beteiligung an der Veranstaltung „Aibling Gemeinsam“ im Januar 2026. Zudem starten neue Bridge-Grundkurse an der VHS Rosenheim, gefolgt von Übungsnachmittagen, Seminaren und Einführungen ins Online-Bridge.

Die Seniorenmesse im Kuko war damit mehr als nur eine Informationsveranstaltung. Sie zeigte Bridge als das, was es ist: ein ruhiger, anspruchsvoller Denksport mit erstaunlicher Wirkung – für den Kopf, für die Gemeinschaft und für Menschen aller Generationen. Anna Heise

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