Rosenheim – „Vor 70 Jahren, als unsere private Ballettschule – die erste in Deutschland – gegründet wurde, war es nicht überraschend, wenn die Eltern vorher beim Pfarrer nachfragten, ob es statthaft sei, ihre Kinder Ballett lernen zu lassen.“ Eine Geschichte, die Choreograf Roman Linke kürzlich bei der Auftaktveranstaltung zum 70. Jubiläumsjahr der Ballettschule Bartosch-Linke vortrug und damit vermittelte, was 70 Jahre im Zeitgeist der Gesellschaft und des Tanzes bewirken.
Großer Jubiläumsabend
am 17. Mai im Kuko
Was dann bei den beiden Vorstellungen im ausverkauften Saal der Theaterwerkstatt gezeigt wurde, war traumhaft. Das Programm, gestaltet von den Choreografen der Ballettschule Bartosch-Linke und umgesetzt von jungen bis jung gebliebenen Tänzerinnen und einem Tänzer, begeisterte die Zuschauer und ließ erahnen, was am großen Jubiläumsballabend am 17. Mai im Kuko Rosenheim dargeboten werden soll. Das Motto für das Jubiläum hätte nicht besser gewählt werden können: „Kinder, wie die Zeit vergeht“.
Auf die Bühne kamen Darbietungen von Roman Linke unter den Titeln „Sonne, Erde, Mars“, „Frösche“, „Prinzessinnen“, „Geisterstunde“, „Blumenwiese“, „Bushaltestelle“ und „Raketen/ Aufbruch“. Regina Semmler brachte „Mensch-Maschine“, „Wasser“, „Traumzeit“ und „Urlaubszeit“ auf die Bretter, die für die Tänzer die Welt bedeuten. Unter dem Titel „Spitze-Schwänchen“ ließ Kristina Perl ihr Ensemble das Publikum verzaubern. Ein Höhepunkt besonderer Art war die Darbietung „Mütter-Töchter“ (Roman Linke). Hier tanzten tatsächlich zwei Mütter mit ihren Töchtern. Linke erklärte dazu: „Natürlich wurden alle vier Tänzerinnen in unserer Ballettschule groß.“
Ein Kraftakt,
möglich durch viele Helfer
Welchen Kraftakt solche Vorstellungen für die Ballettschule bedeuten, ließ sich dem Programmheft entnehmen. Allein für die Bühnentechnik brauchte es vier Helfer. Weitere 25 Unterstützer waren nötig, um Kostüme, Masken und Frisuren vorzubereiten sowie die Gästebetreuung zu sichern. Für das Galajubiläum am 17. Mai im Kuko wird man diesen Aufwand erneut toppen müssen. In jedem Fall erwartet die Freunde von Ballett und Tanz im neuen Jahr eine Darbietung der Extraklasse. „Wir freuen uns alle schon darauf“, sagt Roman Linke. Roland Schmidt