Club „Moon 22“ macht dicht

von Redaktion

Interview Mit welchen Plänen Betreiber Manuel Emich in das neue Jahr geht

Rosenheim – „Wir haben uns dazu entschlossen, den Mond für immer untergehen zu lassen.“ Mit diesen Worten verkündete Manuel Emich die Nachricht, die einige Party-Fans in der Region traurig stimmen dürfte. Der Club „Moon 22“ in der Adlzreiterstraße 11 schließt zum Jahresende. Am 31. Dezember wird noch einmal zum letzten Tanz geladen – dann ist Schluss. Warum es zu dieser Entscheidung kam und warum die Rosenheimer Nachtschwärmer nicht allzu traurig sein müssen, erklärt Emich im exklusiven OVB-Interview.

Wie kam es zu der Entscheidung, das „Moon 22“ zu schließen?

Das „Moon 22“ hatte eine starke und prägende Zeit, dafür sind wir sehr dankbar. Gleichzeitig haben wir gemerkt, dass sich die Erwartungen an Clubkultur, Musik und Atmosphäre, gerade bei jungen Menschen, in den letzten Jahren deutlich verändert haben. Anstatt das bestehende Konzept einfach weiterzuführen, haben wir uns bewusst dafür entschieden, einen klaren Schnitt zu machen und Raum für eine komplette Neuausrichtung zu schaffen.

Wann wurde diese Entscheidung getroffen?

Die Entscheidung ist nicht spontan gefallen. Wir haben uns bereits seit mehreren Monaten intensiv mit der Frage beschäftigt, wie zeitgemäßes Nachtleben in Rosenheim künftig aussehen kann. Der Jahreswechsel war für uns dann der logische Zeitpunkt, diesen Schritt konsequent umzusetzen.

Hat sich die Club- und Partykultur in Rosenheim in den vergangenen Jahren verändert?

Ja, definitiv. Das sehen wir nicht nur in Rosenheim, sondern generell. Die Gäste sind heute bewusster, selektiver und legen mehr Wert auf Atmosphäre, Musikqualität und Gesamterlebnis. Ein Club ist längst nicht mehr nur ein Ort zum Feiern, sondern ein Ort, an dem man sich wohlfühlen möchte. Darauf wollten wir reagieren.

Was hat das „Moon 22“ ausgemacht?

Das „Moon 22“ war über Jahre hinweg ein fester Bestandteil des Rosenheimer Nachtlebens. Es war ein Ort, an dem viele Erinnerungen entstanden sind – erste Partys, lange Nächte, besondere Momente. Diese Phase hatte ihren eigenen Charakter und ihre Berechtigung, und genau deshalb war es uns wichtig, sie bewusst abzuschließen und nicht „auslaufen“ zu lassen.

Gab es Abende oder Partys, die besonders in Erinnerung geblieben sind?

Es gab viele Abende, die besonders waren – vor allem die Nächte, in denen man gespürt hat, dass der Club komplett „gelebt“ wurde. Das Echelon-Wochenende war wirklich die größte Veranstaltung, die ganz Rosenheim je im Verhältnis hatte. Silvesterveranstaltungen, volle Wochenenden und Abende, an denen einfach alles gepasst hat: Musik, Publikum, Stimmung. Solche Nächte und vor allem Gäste, die zu Freunden wurden, bleiben.

Habt ihr schon Reaktionen auf das Ende des Clubs erhalten?

Ja, die Reaktionen waren sehr emotional. Viele Stammgäste haben sich gemeldet, Erinnerungen geteilt und ihre Verbundenheit zum „Moon 22“ ausgedrückt. Gleichzeitig spüren wir aber auch viel Neugier und Spannung darauf, was als Nächstes kommt.

Was kommt denn als Nächstes? Gibt es schon einen Nachfolger?

Ja, es wird einen klaren Nachfolger geben. Aktuell arbeiten wir intensiv an einem neuen Bar- und Clubkonzept, das sich bewusst vom „Moon 22“ abhebt. Details möchten wir im Moment noch nicht vorwegnehmen – uns ist wichtig, dass das neue Kapitel für sich wirkt und nicht nur als Fortsetzung wahrgenommen wird. Wir bleiben dem Standort und der Stadt Rosenheim also treu. Der Fokus liegt jetzt darauf, etwas Neues und Wildes zu schaffen, das den aktuellen Zeitgeist widerspiegelt und der Szene gleichzeitig einen starken Anlaufpunkt bietet.

Und wer wird die Nachfolge antreten? Das klingt nach einem gemeinsamen Projekt…

Diesbezüglich müssen wir noch alles offenlassen. Was wir sagen können: Es werden definitiv neue Gesichter im Laden auftauchen.

Wann soll es mit dem neuen Konzept losgehen?

Die Wiedereröffnung ist im Laufe des Januars geplant. Patricia Huber

Artikel 2 von 9