Rosenheim – Die Schauplätze der Rosenheimer Stadtgeschichte kurz, informativ und bildreich zu präsentieren: Das ist Ziel der Aktion „Schau-Plätze – Themenpfad zur Stadtgeschichte“, für die sich die Rosenheimer Stadträte fraktionsübergreifend einsetzen. Spätestens zu Ostern kommenden Jahres sollen 20 Infotafeln im Stadtgebiet aufgestellt sein. Weitere für die Ortsteile folgen.
Die Idee, wichtige historische Ereignisse auf Stelen zu präsentieren, ist nicht neu. Bereits 2014, als sich die Stadterhebung zum 250. Mal jährte, waren sie an 20 Punkten in der Stadt aufgestellt. Dann allerdings verschwanden sie nach und nach aus dem Stadtbild, die letzten wurden Ende 2018 abgebaut. Aus Gründen der Verkehrssicherheit, teilte die Stadt damals mit. Einige der Tafeln waren deutlich beschädigt.
Die Rosenheimer Stadträte plädierten damals dafür, den Themenpfad zu erhalten. Nun liegt ein Konzept vor. Ausgearbeitet haben es Vertreter des Kulturamtes, der Stadtheimatpfleger Karl Mair, Vertreter des historischen Vereins, des Vereins „Rosenheimkreis“ und des Stadtplanungsamtes. Es sieht vor, 20 Stelen dauerhaft aufzustellen und entsprechend fest im Boden zu verankern. Allerdings so, dass die Tafeln jederzeit ausgetauscht werden können. Ebenfalls neu ist das Material, aus dem sie gefertigt sind: Statt salzanfälligem Stahl soll in Zukunft Aluminium zum Einsatz kommen.
Wo genau die Stelen zu finden sind, zeigt eine Broschüre, die unter anderem in der Tourist-Info und auch im Städtischen Museum ausliegen wird. Grundsätzlich gilt, dass die Stelen nur auf öffentlichem Grund stehen werden, nicht mehr auf Privatgrund. Auch die Infos auf den Stelen werden neu gestaltet. Vorgesehen ist unter anderem, QR-Codes einzurichten, die es dem Nutzer ermöglichen, sich zu vernetzen mit dem interaktiven Stadtplan des Rosenheimer Stadtarchivs. In der Folge erhält der Interessierte zusätzliche Hinweise zu weiteren historischen Sehenswürdigkeiten. Außerdem soll der QR-Code ein Angebot sein für Menschen, die schlecht sehen. Denn er kann als Audioguide genutzt werden. An Menschen aus dem Ausland will die Stadt bei der Neukonzeption des Themenpfades ebenfalls denken: Das Angebot soll es in mehreren Sprachen geben. Wobei Herbert Borrmann, Stadtrat der CSU und Fraktionsvorsitzender, anregte, insbesondere die Sprachen der Partnerstädte anzubieten, also Französisch, Japanisch und Italienisch. Und außerdem Arabisch nicht zu vergessen.
Die Kosten für die 20 Stelen schätzt die Stadt auf rund 55050 Euro. Weitere etwa 25000 Euro will sie – im Idealfall mithilfe von Spendern und Sponsoren – ausgeben für fünf Tafeln in den Rosenheimer Stadtteilen Westerndorf St. Peter, Alt-Fürstätt, Happing Dorf, Aising und Pang. Jeweils eine Schautafel steht bereits an der Kaltenmühle in Happing und in Westerndorf am Wasen. Sie sind aufwendiger gestaltet – was auch für die neuen Stelen in den Ortsteilen beibehalten werden soll.
Aufgestellt werden die Stelen in den Ortsteilen allerdings erst im Jahr 2021. Die in der Stadt bereits im Frühjahr kommenden Jahres. Dass sie bereits zu Ostern zu sehen sein sollen, hatte CSU-Stadtrat Wolfgang Bergmüller angeregt. Ein Antrag, dem sich die Stadträte einstimmig anschlossen.