Über 30 Jahre prägte eine Diskussion die Gemeindepolitik, ein Durchbruch erfolgte jedoch erst in 2019: Ende September wurde die Ampelanlage in der Samerstraße in Betrieb genommen und trägt nun zur Schulwegsicherheit der Grund- und Mittelschüler der Hohenau-Schule bei.
Immer wieder gab es Anträge von Gemeinderäten, Anstöße von Bürgermeistern, Elternbeiräten und Rathausmitarbeitern, letztlich erarbeiteten die Fachbehörden nach Druck aller Beteiligten und der Familie Schatt nun doch noch eine tragfähige und rechtlich vertretbare Lösung, welcher auch die VR Bank Neubeuern als beteiligter Grundstückseigentümer zustimmte.
Im Sommer 2019 verbaute der Markt unter Leitung des Ingenieurbüros Stief aus Rosenheim rund 120000 Euro im Bereich der Auerstraße, die auch optisch etwas aufgewertet und mit neuen Wasserleitungen versehen wurde.
Seitdem ist die Ampelanlage in Betrieb. Sie ist sehr kurz getaktet, um den Durchgangsverkehr flüssig zu halten.
Aktuell laufen Verhandlungen für eine zweite Ampelanlage im Bereich der Dorfstraße in Altenbeuern, um auch die Kinder aus dem östlichen Gemeindegebiet sicher zur Hohenau-Schule zu bringen. Neubeuern leidet verkehrstechnisch sehr unter dem Lkw-Ausweichverkehr, der die Autobahnausfahrt Rohrdorf beziehungsweise Brannenburg zur Umfahrung des Inntaldreiecks nutzt und bemüht sich um Lösungen zur Verbesserung der Situation.
250000 Euro jährlich für Kanalsanierung
Bereits 2017 – als eine der ersten Gemeinden überhaupt im Landkreis – hatte der Markt damit begonnen, umfangreiche Kanalsanierungsarbeiten durchzuführen. Im westlichen Gemeindebereich wurden nicht nur die gemeindlichen Schmutzwasserkanäle mittels Kamera-Befahrung auf ihren Zustand überprüft und später saniert, sondern auch die Eigentümer aufgefordert, ihre Grundstücksentwässerungsanlagen zu kontrollieren und zu reparieren.
Neben dem Effekt, dass die Kläranlage durch sanierte Kanäle weniger Fremdwasser aufnehmen muss und somit ihre Abbauleistung aufrechterhält, tragen dichte Kanäle auch zum Artenschutz bei, da das unsaubere Abwasser nicht ins Erdreich gelangt.
Die Sanierungsarbeiten im westlichen Gemeindebereich halten voraussichtlich noch bis 2021 an und werden danach auch in den anderen Ortsteilen Stück für Stück weitergeführt. Der Markt nimmt für diese Investitionen jährlich 250000 Euro in die Hand.
Intensiviert wurde die Zusammenarbeit mit der Bürgerenergie-Genossenschaft Chiemgau. Das erste Projekt war einer Fotovoltaik-Anlage am gemeindlichen Wasserwerk. Die Energie wird für den Betrieb der Pumpen des Werks genutzt. Die Anlage erzeugt pro Jahr etwa 29500 kWh Energie, was einer Eigenstromversorgung von 85 Prozent entspricht.
Straßenlaternen auf LED umrüsten
Und ein weiteres Projekt soll bald starten: Auf Antrag des Gemeinderats Lingweiler wurde vor kurzem das gemeindliche Straßenbeleuchtungssystem überprüft und analysiert, ob das Straßennetz nicht nachhaltiger mittels LED-Brennstellen ausgeleuchtet werden könnte. Die LED-Umrüstung wird im Zuge der Haushaltsplanung besprochen und abgestimmt. eri