Annamirl Raab vom Bayerischen Trachtenverband stellt sechs traditionelle Gebirgstrachten vor, mit Blick auf ledige Männer und Frauen:
Das langärmelige Trachtenoberteil der Damen ist blau, rot oder grün mit gleichfarbigem, langen Rock und weißer Schürze. Traditionell ist die vier Meter lange, silberne Geschnürkette mit Talern. Die Herren tragen Lederhose, weißes Trachtenhemd, Stoffweste mit Uhrkette und hellgraue Joppe. Den typischen Hut, den „Miesbacher Scheibling“, ziert Adlerflaum.
Auffällig bei den Männern ist der Ranzen, ein üppiger, mit Federkiel besticker Gürtel. Die Hosenträger sind mit Gobelin-Stickerei verziert. Typisch ist der „Werdenfelser 6er“, ein flacher Velourshut. Die Deandl tragen langärmelige Tracht mit Fransentuch und Schürze in Seide.
Besonderheit: der grüne Filzhut mit runder, aufgebogener Krempe und Gamsbart oder Flaum vorne. Die Joppen sind grau mit grüner Auszier und Eichenlaub. Schürze und Tuch mit Rosenmustern und Fransen. Schwarze Strümpfe. Die jungen Deandl tragen die Röcke etwas kürzer.
Hosenträgersteg bestickt mit König-Ludwig-Bild. Sehr große Gamsbärte, Haferlschuhe und Loferl. Damenhut mit Adlerflaum, schmälerer Krempe, Gretlfrisur. Besonderheit: Frauen tragen auch Haferlschuhe. Sonst sind die Miesbacher Schnallenschuhe weitverbreitet.
Ähnelt der Miesbacher Gebirgstracht. Die verheirateten Frauen tragen den zylinderförmigen „Inntaler Bänderhut“ mit Schleife und rocklangen Bändern.
Ähnelt der Werdenfelser Tracht. Die jungen Mädels tragen ein verziertes „Kranl“, das wie ein Schifferl auf dem Kopf sitzt.
Etwas kürzere Lederhosen, handgestickte Edelweißhosenträger.
aglaja Adam