Wenn ein benachteiligter Trainer nach einer Niederlage über den Schiedsrichter sagt, er habe „sehr gut gepfiffen“, ist die Aussage meist mit einer großen Portion Ironie unterlegt. Im Fall von Hertha-Coach Pal Dardai und dessen Beurteilung der Leistung von Tobias Stieler aber war sie schlicht und ergreifend: ernst gemeint. Denn der Unparteiische hatte zwar einen Elfmeter für die am Ende mit 1:0 siegreichen Mainzer gepfiffen, genau in dieser Szene aber gezeigt, dass der Videobeweis – richtig angewandt – wirklich zur Fairness beitragen kann.
In der 52. Minute, als Berlins Rekik im Strafraum mit Mutko kollidierte, ließ Stieler zunächst weiterspielen, änderte seine Meinung aber nach Protesten der Mainzer, einem Signal aus Köln und eigenem Blick auf den Monitor am Spielfeldrand. „Ohne Videobeweis würde ich in der Kabine sitzen und mich ärgern“, sagte er hinterher. So waren (fast) alle glücklich. hlr