Sagan rast zu historischem Hattrick

von Redaktion

Der Slowake vom Raublinger Bora-Radteam wird zum dritten Mal in Serie Straßen-Weltmeister

Bergen – Peter Sagan schlug die Hände ungläubig vor das Gesicht, dann fiel der neue und alte Weltmeister nach der Fahrt in die Geschichtsbücher seinem stolzen Bruder Juraj in die Arme: Der Slowake hat bei der WM in Norwegen Historisches geleistet und als erster Fahrer zum dritten Mal in Folge den Titel im Straßenrennen gewonnen.

Sagan (27), der beim Raublinger Team Bora-hansgrohe unter Vertrag steht, setzte sich gestern nach 267,5 km vor dem norwegischen Lokalmatador Alexander Kristoff und dem Australier Michael Matthews im Finish durch.

„Es war nicht einfach. Fünf Kilometer vor dem Ziel dachte ich, der Zug wäre abgefahren. Es ist unglaublich“, sagte Sagan. Die Entscheidung fiel auf den letzten Metern. Der Slowake positionierte sich clever am Hinterrad von Kristoff und konnte ihn mit hauchdünnem Vorsprung noch abfangen. „Es tut mir leid für die Norweger“, sagte Sagan. Seinen dritten Triumph widmete er dem im April tödlich verunglückten italienischen Radprofi Michele Scarponi, der am heutigen Montag seinen 38. Geburtstag gefeiert hätte.

Die neun deutschen Fahrer hatten mit der Entscheidung nichts zu tun, bester Starter des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) wurde der Berliner Simon Geschke auf dem 20. Rang. Der etatmäßige Kapitän John Degenkolb (Gera) hatte seinen Start krankheitsbedingt absagen müssen. Damit verpassten die deutschen Akteure erstmals seit der WM 1996 in Lugano in den vier Eliterennen der Männer und Frauen die Podestplätze. In der Endabrechnung war der 9. Platz des entthronten Zeitfahr-Weltmeisters Martin im Einzelzeitfahren noch das relativ beste Ergebnis.

„Es ist sicherlich eine Momentaufnahme. Aber dass man in Panik verfällt, ist nicht notwendig“, sagte BDR-Sportdirektor Patrick Moster. Zudem meinte der Pfälzer: „In den Nachwuchsklassen haben wir sehr gute Ergebnisse erzielt, was mit Blick auf unser Potenzial für die Zukunft hoffen lässt.“ So verpasste die Juniorin Hannah Ludwig im Zeitfahren als Viertplatzierte die Bronzemedaille nur um drei Sekunden. Ebenfalls Vierte wurden Juri Hollmann (Zeitfahren/Junioren) und Niklas Märkl (Straßenrennen/Junioren). Eine ganz starke Vorstellung gab Lennard Kämna (21), der im Straßenrennen der U23- Klasse die Silbermedaille erkämpfte. Zudem holte der Schleswig-Holsteiner im Mannschaftszeitfahren der Profiteams mit Sunweb den Titel.  sid

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