borussia dortmund

Es geht schon um alles

von Redaktion

Ein Sieg in Nikosia ist Pflicht, sonst ist das Achtelfinale dahin – Hoffen auf Schmelzer-Einsatz

Nikosia – Der Gegner ist klein, der Druck riesengroß – und der Sieg ein Muss. Im Kampf um den Achtelfinaleinzug in der Champions League droht dem angeschlagenen Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund ein krachender Knockout. „Es ist unser Anspruch, beide Spiele gegen Nikosia zu gewinnen“, betonte Kapitän Marcel Schmelzer, der gestern nach überstandenem Teilriss des Außenbandes im rechten Sprunggelenk mit der Mannschaft nach Zypern abflog, zum dritten Gruppenspiel bei APOEL Nikosia am heute Abend (20.45 Uhr/Sky).

Dreimal hat er mit der Mannschaft trainiert, eine Entscheidung soll spontan fallen, womöglich nach dem Abschlusstraining. Die personelle Not von Trainer Peter Bosz auf den Außenverteidigerpositionen könnte ein Schmelzer-Einsatz lindern.

Mit der ersten Ernüchterung in der Bundesliga kann sich der BVB nach dem 2:3 gegen RB Leipzig am Samstag nicht lange aufhalten. Es gilt, den Schalter umzulegen und zu zeigen, wer David und wer Goliath ist. Es gebe „keinen Grund, die Köpfe in den Sand zu stecken. Wir müssen einfach konsequent weitermachen“, äußerte Nuri Sahin.

Deutlicher wurde Sportdirektor Michael Zorc, der den Stars der Schwarz-Gelben ins Stammbuch schrieb: „Wir brauchen mehr Aggressivität, mehr Robustheit in den Zweikämpfen, mehr Aktivität bei eigenem Ballbesitz, und wir müssen mutiger spielen.“ Der Ex-Nationalspieler sprach von einem „nicht überzeugenden Spiel von uns gegen Leipzig“, aber wir „hatten trotzdem mehr Torchancen, die müssen wir nutzen. Gerade in der Champions League musst du die nutzen“.

Die höhere Mathematik der Königsklasse zeigt: Zwei Siege gegen Nikosia, den direkten Vergleich gegen Tottenham Hotspur (1:3) umkehren, zum Schluss das Bonusspiel bei Real Madrid (Hinspiel 1:3) – dann kann es reichen. „Es geht noch einiges“, betonte Weltmeister Mario Götze. Gegen Tottenham und Madrid ging wenig, besonders in der Abwehr – wie auch gegen Leipzig. „Wir waren defensiv sehr schlecht, das war nicht das Niveau von Borussia Dortmund“, urteilte Bosz streng.

Die BVB-Identität ist eher das Angreifen ohne Rücksicht auf Verluste, das Überpowern des Gegners mit individueller und mannschaftlicher Klasse. Gegen Nikosia könnte es die richtige Wahl sein. „Das ist unser Spiel“, sagte Abwehr-Ass Sokratis eindringlich, „so sind wir.“ Besonders gegen Madrid ist laut Torhüter Roman Bürki aber „einiges schiefgelaufen“.

Wer APOEL Nikosia nicht bezwingt, hat es bei allem Respekt vor einem Rekordmeister (26 Titel) und -pokalsieger (21) auch nicht verdient, weiterzukommen. „Die Qualität ist da“, sagte Sokratis. Was er nicht sagte: Jetzt muss sie auch in der Königsklasse endlich gezeigt werden, sonst ist es aus.  sid

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