Bad Tölz – Nach einem Wochenende ohne Punkte sind die Tölzer Löwen wieder auf den letzten Platz der Deutschen Eishockey-Liga 2 (DEL 2) abgerutscht. Allerdings war der Aufsteiger weder am Freitag beim 1:5 gegen Ravensburg noch beim 1:2 in Kassel am Sonntag chancenlos. In einem guten, schnellen Heimspiel gegen die Towerstars ging ihnen allerdings im Schlussdrittel die Kraft aus. „Wir haben dem Druck nicht mehr standgehalten“, sagt Trainer Rick Boehm.
Das Spiel in Kassel verlief ebenfalls auf Augenhöhe. Bis ins finale Drittel hielten die Löwen ein 1:1. Dann erwiesen sich die Huskies als cleverer in Überzahl: Ein Powerplay im letzten Drittel reichte ihnen, um den 2:1-Siegtreffer zu setzen. Boehm: „Es ist schon bitter: Wir waren wie in Bietigheim einem Spitzenteam ebenbürtig, fahren aber wieder ohne Lohn für eine gute Leistung nach Hause.“
Neben der suboptimalen Chancenverwertung spielt sicher auch der Kraftverschleiß eine Rolle. Zwar kehrte Kapitän Florian Strobl nach wochenlanger Verletzungspause (Rippenprellung) gegen Ravensburg wieder zurück. Doch Boehm musste DNL-Talenten berufen, um vier Reihen aufzubieten. So bekamen es 19-Jährige wie Constantin Ontl, Michael Grabmaier oder Aziz Ehliz mit gestandenen DEL-2-Kräften zu tun: Kassel hatte jüngst mit James Wisniewski einen NHL-Verteidiger verpflichtet.
„Aber dank überragendem Kampfgeist und Leidenschaft haben wir mitgehalten“, sagt Boehm. Diese Eigenschaften müssen derzeit etwaige spielerische Defizite ausgleichen, zumal Tölz gerade nur zwei der vier Kontingentstellen besetzt hat: Die beiden finnischen Stürmer fallen verletzt aus. Auch Torhüter Andreas Mechel musste am Freitag erkrankt passen. Seinen Platz nahm Backup Michael Boehm ein, der die Löwen mit starken Paraden lange im Spiel hielt. nick scheder