Fussball in kürze

von Redaktion

Schiedsrichterstreit: Drei Gelbe Karten

Der DFB hat im Schiedsrichterstreit drei Gelbe Karten verteilt. Wie der Verband mitteilte, stimmten die Streithähne Hellmut Krug, Herbert Fandel und Manuel Gräfe einem Kompromissvorschlag der neuen Ethikkommission unter dem Vorsitz des ehemaligen Bundesaußenministers Klaus Kinkel zu. Und dieser hat es in sich: Krug muss seine Funktion in der Schiedsrichterkommission Elite aufgeben, bleibt aber Leiter des Projekts Videobeweis. Fandel besucht keine Lehrgänge der Elite-Schiedsrichter mehr, bleibt aber auf Wunsch der Mehrheit der Bundesligaschiedsrichter ihr Coach. Beide verlieren durch die Entscheidung an Einfluss. Gräfe, der die öffentliche Auseinandersetzung durch Vorwürfe gegen Krug und Fandel ausgelöst hatte, darf sich in Zukunft „nicht mehr unabgestimmt in der Öffentlichkeit äußern. Andernfalls wird er nicht mehr als Schiedsrichter in der Bundesliga eingesetzt“, heißt es in der DFB-Mitteilung. Außerdem werde Gräfe ab sofort nicht mehr als Video-Assistent eingesetzt. Dadurch hat der 44-Jährige in Zukunft kaum mehr berufliche Berührungspunkte mit Krug.

An den von der UEFA ins Gespräch gebrachten Planspielen bezüglich einer Mini-WM scheiden sich die Geister. Während DFB-Präsident Reinhard Grindel als Befürworter auftritt, ist Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund ein strikter Gegner. Er reagierte sarkastisch auf die Gedankenspiele, die neue Nations League zu einem weltweiten Format auszuweiten. „Ja! Wir brauchen noch zwei oder drei Wettbewerbe mehr!“, sagte Watzke auf einer Veranstaltung im Dortmunder Fußball-Museum. Grindel gab in der „BamS“ allerdings zu bedenken: „Wichtig ist, dass es gegenüber der Nations League keine zusätzlichen Spiele gibt. Die Belastung für unsere Nationalspieler darf nicht weiter wachsen.“ Watzke erinnerte UEFA und FIFA daran, „dass sie eigentlich eine Dienstleisterfunktion für die Vereine haben. Ihre Aufgabe ist nicht, möglichst viel Geld zu scheffeln, um es dann selbst zu verteilen.“

Im Skandal um die WM 2006 in Deutschland ist die Schlüsselfigur Mohammed Bin Hammam (Katar) im April 2016 vorübergehend zu einer Aussage bereit gewesen. Eine entsprechende Meldung des „Spiegel“ auf Grundlage von Protokollen der FIFA-Ethikkommission bestätigte DFB-Vize Rainer Koch. „Später hat Bin Hammam im Rahmen der Korrespondenz zwischen unseren Anwälten seine Bereitschaft zu einer Befragung zurückgezogen“, sagte Koch. Von einer vergebenen Chance zur Auflösung des seit über zwei Jahren über dem Verband schwebenden Rätsels um Zweck und Verbleib von 6,7 Millionen Euro aus dem WM-Etat könne deswegen, anders als in der Spiegel-Meldung kolportiert, keine Rede sein.

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