Levi – Petra Vlhova schrie ein lautes „Yesss!“ in die Polarluft und wusste erst gar nicht, was ich sagen sollte. Als Zweite war sie in den Finaldurchgang des Weltcup-Slaloms im finnischen Levi gegangen, doch weil die schier unbesiegbare Mikaela Shiffrin aus den USA patzte, stand die 22 Jahre alte Slowakin plötzlich auf Rang eins. „Das ist unglaublich. Für mich ist das heute der beste Tag“, sagte die ein wenig verdatterte Siegerin.
Groß war die Freude auch bei der deutschen Mannschaft. Lena Dürr (Germering) belegte einen sehr guten sechsten Rang und sicherte sich damit gleich beim ersten Start in diesem Winter die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Pyeongchang/Südkorea – als zweite deutsche Läuferin nach Viktoria Rebensburg (Kreuth), die vor drei Wochen den Riesenslalom beim Saisonauftakt im österreichischen Sölden gewonnen hatte. „Da kann man zufrieden sein“, sagte Alpindirektor Wolfgang Maier am Fuße der Piste „Black“ 170 Kilometer nördlich des Polarkreises. Rang sechs sei trotz des enormen Zeitrückstands auf Vlhova (2,78 Sekunden) und die 0,10 Sekunden langsamere Shiffrin ein gutes Resultat, „das beweist, dass sie zu den Top Ten gehört“, außerdem: „Dass sie gleich im ersten Rennen das Olympiaticket zieht, das ist gut für den Kopf.“
Die sonstige Slalom-Dominatorin Shiffrin kündigte derweil an, „weiter an meiner Slalom-Form“ arbeiten zu müssen“. Bei Vlhova dagegen passt sie. Die 22 Jahre alte Slowakin hatte bereits den letzten Slalom der vergangenen Saison gewonnen. sid