Unterhaching – Vor dem Heimspiel gegen den SC Paderborn (Samstag, 14 Uhr, live im BR) genügt bei den Anhängern der SpVgg Unterhaching der Blick auf die Tabelle, um ins Träumen zu geraten. Kurz vor dem Ende der Vorrunde beträgt der Rückstand auf einen Aufstiegsplatz nur noch drei Zähler. Der Durchmarsch von der Regionalliga in die zweite Liga, wie es in den letzten Jahren Kickers Würzburg und Jahn Regensburg geschafft haben, könnte durchaus Realität werden. Aber Manfred Schwabl hält weiter nichts von großen Vorschusslorbeeren: „Entscheidend ist für mich momentan die positive Entwicklung der Mannschaft“, so der Präsident.
Wie schnell es in die andere Richtung gehen kann, diese Erfahrung machte in den vergangenen Jahren der SC Paderborn. Die Ostwestfalen stürzten eigentlich von der Bundesliga in die Regionalliga ab. Nur durch den Lizenzentzug des TSV 1860 blieben die Paderborner als eigentlicher Absteiger in der dritten Liga und sind unter der Regie von Trainer Steffen Baumgart mittlerweile der souveräne Tabellenführer – mit sechs Punkten Vorsprung.
Für Unterhachings Trainer Claus Schromm ist dies leicht zu erklären. „Paderborn hat viel Qualität im Kader und ist besonders in der Offensive sehr stark“, sagte er. Nach sechs Siegen in den vergangenen sieben Punktspielen geht Schromm recht gelassen in das Topspiel der dritten Liga: „Für uns ist es ein Vorteil, dass wir in dieser Saison schon so viel erreicht haben“, sagt er: „Wir können ohne Druck spielen und freuen uns auf diese besondere Herausforderung“.
Auch die 0:2-Testspielniederlage gegen Jahn Regensburg in der Länderspielpause war für Schromm kein Beinbruch: „Wir haben gegen den Zweitligisten mehrere Nachwuchsspieler eingesetzt und uns gut verkauft, dieser Vergleich war für uns insgesamt wertvoll“. Seine zuletzt so erfolgreiche Formation muss Schromm allerdings umbauen: So fällt der dribbelstarke „Linksaußen“ Thomas Steinherr wegen einer Verletzung am Sprunggelenk aus. Dafür kehrt Orestis Kiomourtzoglou nach einem ausgeheilten Bänderriss in den Kader zurück. Stürmer Vitalij Lux war zuletzt für die Nationalmannschaft von Kirgisistan gegen die Fiji Inseln und Macao im Einsatz, steht aber wieder zur Verfügung.
In der diesmal sehr kurzen Winterpause werden die Hachinger in Andalusien ein Trainingslager beziehen. Personelle Veränderungen sind in der nächsten Transferperiode indes nicht vorgesehen. „Es kehren mehrere Langzeitverletzte in den Kader zurück, wir sind dann sehr gut aufgestellt“, sagt Schromm, der sich mit einem möglichen Durchmarsch in die zweite Liga noch nicht beschäftigen möchte: „Man könnte der Mannschaft eigentlich für das bisher Erreichte schon gratulieren.“