München – Der FC Bayern ist nicht 90, sondern 117 Jahre alt. Aber trotzdem gibt es Parallelen zum berühmten„Dinner for One“. Wann immer Butler James die 90 Jahre alte Jubilarin Miss Sophie fragt, ob sie alles so wünsche wie im Vorjahr, sagt sie: „The same procedure as every year, James“ („Alles so wie immer, James“). Rund einen Monat, bevor der berühmte Sketch am Silversterabend im Minutentakt über die deutschen Bildschirme flackert, ist beim FC Bayern stets alles so wie jedes Jahr: Auf der Jahreshauptversammlung werden Rekordzahlen verkündet.
Heuer, also im Geschäftsjahr 2016/17, sind es: 640,5 Millionen Euro Umsatz im Gesamtkonzern (Vorjahr 626,8) und 39,2 Millionen Euro Gewinn nach Steuern (33,0). Seit 2011 konnte der Bundesliga-Krösus jedes Jahr einen zweistelligen Millionen-Überschuss erzielen. „Die steigende Finanzkraft erlaubt es dem FC Bayern, die notwendigen Investitionen in den Lizenzspielerkader zu tätigen“, sagte Jan-Christian Dreesen. Heißt übersetzt: Man wird weiter fröhlich einkaufen. Geld rein kommt im kommenden Sommer aber erst mal aus Turin. Wie gestern bekannt wurde, wird der bisher ausgeliehene Douglas Costa laut Kar-Heinz Rummenigge „definitiv verkauft“. Man kassiert 46 Millionen Euro – so viel wie für keinen Spieler zuvor.
In der vergangenen Saison wurden Rekorde erzielt, obwohl der sportliche Erfolg mit dem Scheitern sowohl im Champions League-Viertelfinale als auch Pokal-Halbfinale überschaubar war. Auch die Mitgliederzahl stieg an: Aktuell sind es 290 000, Tendenz steigend – die 300 000 dürften bald geknackt werden. Also: „The same procedure as every year.“ Nur Silvester-Kracher gab es am Freitag noch nicht. hlr