Bremerhaven – Der EHC fühlt sich als amtierender Meister am wohlsten an der Tabellenspitze, die zuletzt aber die Nürnberg Ice Tigers übernommen haben. Insofern brachte der Mittwoch in der Deutschen Eishockey-Liga eine gute Nachricht: Nürnberg leistete sich einen Ausrutscher, verlor 0:4 in Iserlohn. Jedoch: Die Münchner nahmen diesen Assist nicht an. Sie verloren in Bremerhaven 2:3. Es war die dritte Niederlage in Folge und eine peinliche, weil man schon 2:0 geführt hatte. Die Führung in der DEL übernahm Berlin (1:0 in Schwenningen).
Die Fischtown Pinguins, in ihrem zweiten Jahr im deutschen Eishockey-Oberhaus, hatten ihren Status als München-Angstgegner verloren. Zwar hatten sie die beiden Hauptrundenspiele 2016/17 beim EHC gewonnen, doch im Viertelfinale der Playoffs war die Hierarchie dann begradigt worden, die Münchner kamen mit einer 4:0-Serie durch, und mit sechs Siegen nacheinander gingen sie in das Mittwochabend-Duell mit Bremerhaven. Alfred Prey, der aus der Oberpfalz stammende Manager der Norddeutschen, findet das aber nicht bedenklich, sondern normal und den wirtschaftlichen Voraussetzungen geschuldet: „Wenn man sich die Kader anschaut: Die vierte Reihe der Münchner wäre bei uns die erste.“ Aber er sagte auch: „Vielleicht ändern wir die Statistik heute.“
Wie immer herrschte Partylaune in Bremerhaven, die Musikregie spielte auch bei Rückständen „An der Nordseeküste“ ein. Die Münchner legten „ein Riesentempo“ vor, wie DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke anmerkte. Die Überlegenheit drückte sich ab der 14. Minute dann auch im Ergebnis auch: Ein Bauerntrick deluxe von Supertechniker Dominik Kahun führte zum 1:0 für den EHC, der im ersten Drittel nur einmal in Not geriet: In der 19. Minute konnte der Fischtowner Chad Nehring einen Konter fahren, tauchte alleine vor Münchens Tormann Danny Aus den Birken auf, scheiterte aber. „Ein Tor ist nicht die Welt“, sagte der Ex-Münchner Kevin Lavallee, nun Bremerhavener, in der ersten Drittelpause, „das kann man aufholen“.
Man kann sogar mit zwei Toren Rückstand klarkommen. Florian Kettemers erstes Saisontor (25.) brachte den EHC 2:0 voran, doch damit fühlte sich die Mannschaft zu sicher. Bremerhaven machte Druck, der EHC wackelte und fiel um: Zweifacher Torschütze für die Pinguins war der dynamische Slowene Jan Urbas, der 2013/14 für München gespielt hatte. Zwei der drei Tore schoss Bremerhaven im Powerplay. gük