Basketball

Ein Sieg mit Schmerzen

von Redaktion

FC Bayern im Endspurt 85:78 in Jena

VON Fabian Riese

Jena – Wer wissen wollte, was diese Partie in Jena mit den Basketballern des FC Bayern angerichtet hat, der brauchte nur Danilo Barthel anschauen. Der Nationalspieler humpelte mit einem dicken Eisbeutel am Knie aus der Halle. Mitte des dritten Viertels in Jena war Barthel unter dem Korb ausgerutscht. Es ging dann weiter, irgendwie.

In etwa so war es an diesem Nachmittag dem gesamten Münchner Team ergangen. Am Ende hatte man sich durchgekämpft, irgendwie. Es stand ein 85:78 (44:48), der elfte Sieg im zwölften Bundesligaspiel. Womit die Bayern also als Nummer eins ins Schlagerspiel am kommenden Samstag (18.00 Uhr) gegen die Riesen Ludwigsburg gehen. Spielmacher Braydon Hobbs schnaufte entsprechend tief durch: „Wir haben am Ende unser Spiel gespielt und das Spiel nach Hause gebracht“ sagte er, „das ist sicher eine Stärke unserer Mannschaft.

Aber man hatte die Sache ja schon irgendwie als Quälerei erwarten können für das Ensemble von Trainer Sasa Djordjevic. Die Gastgeber hatten sich volle zwei Wochen lang auf das Treffen mit dem Tabellenführer vorbereiten können. Die Bayern dagegen mussten nicht mal zwei Tage zuvor gegen Bonn ran.

In solchen Momenten fehlen zwangsläufig ein paar Prozent Energie. Und dies gegen ein Team, das genau in diesem Punkt seine Chance witterte. Jena spielte giftig, die Thüringer spielten mit Mut – und sie trafen. Vor allem BBL-Veteran Julius Jenkins hatte merklich Spaß an diesem Topspiel. Dass die Gastgeber in der ersten Halbzeit zeitweise bei einer schwindelerregenden Dreierquote von 86% lagen, regelte Jenkins mit sechs Distanztreffern fast im Alleingang. „Da werden wir sicher auch über unsere Defensive noch mal reden müssen“, meinte Hobbs selbstkritisch.

Aber es ist ja auch eine Qualität einer Spitzenmannschaft, sich in solchen Momenten nicht abschütteln zu lassen. Und die Bayern haben sich nicht abschütteln lassen. Hobbs selbst trug stark dazu bei, mit vier von fünf Treffern aus der Distanz zeigte der frühere Ulmer, dass auch er sich an der Dreierlinie wohl fühlt. mit 14 Punkten war er der treffsicherste seines Teams.

Wobei die Münchner vor allem im Schlussspurt den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen ließen. Und ziemlich kühl die Punkte sammelten, die sie brauchten um die lange Zeit so unbequemen Gastgeber dann doch relativ ungefährdet auf Distanz zu halten. Bester Beleg: die 25 Assists, die die Bayern am Ende angesammelt hatten.

Viel Zeit zur Erholung haben die Münchner allerdings nicht – schon am Mittwoch müssen sie wieder ran. In Panevezys wird dann mal wieder Eurocup gespielt.

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