eishockey

Comeback nach 18 Stichen?

von Redaktion

Trotz Gesichts-OP will EHC-Profi Lauridsen im Heimspiel gegen Bremerhaven mitmischen

München – Irgendwo in Dänemark wird Pia Holton heute Abend gespannt auf die Nachricht aus München warten. Sie wird wissen wollen, ob Markus Holton Lauridsen, ihr Sohn, sich schon wieder aufs Eis trauen wird – nur fünf Tage, nachdem er mit 18 Stichen im Gesicht genäht worden war.

Als Lauridsen, der dänische Verteidiger des EHC München, sich am vergangenen Sonntag beim DEL-Spiel in Düsseldorf vor dem eigenen Tor Abwehrhaltung eingenommen hatte, war ihm der Puck ins Gesicht geknallt. Der 26-Jährige skatete sofort in die Kabine, ehe er mit Blaulicht ins Krankenhaus transportiert wurde. Später, als die Wunde an der Wange zusammengenäht war, habe seine Mutter „panisch“ angerufen, wie er der tz erzählte. „Sie hat die Situation nicht live gesehen. Zum Glück.“

Lauridsen aber konnte sie beruhigen. Sein Kiefer blieb unversehrt, die Zahnreihen vollständig. Eine Gehirnerschütterung blieb ihm ebenfalls erspart, weshalb der Verteidiger schon heute Abend (19.30 Uhr) im Olympia-Eisstadion gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven unbedingt wieder auflaufen will. Über den Einsatz wird der Verein jedoch erst kurz vor Spielbeginn entscheiden. Das gilt auch für das Auswärtsspiel am Sonntag (14 Uhr) in Iserlohn.

Der Tatendrang des Dänen erklärt sich so: In Düsseldorf hatte er gerade erst sein Comeback gegeben, nachdem er zuvor bereits mehrere Spiele verpasst hatte. In Abwesenheit des Sommerneuzugangs hatte der EHC zwischenzeitlich drei Spiele in Serie verloren, sich jedoch mit einem Sechs-Punkte-Wochenende rehabilitiert. „Das war sehr wichtig für uns“, sagte Stürmer Frank Mauer. „Die Niederlagen waren frustrierend für uns, wir waren alle etwas angefressen.“

Beim 3:1-Sieg in Düsseldorf stabilisierte sich die zuletzt anfällige Defensive, die unter anderem vor neun Tagen in Bremerhaven (2:3-Pleite) ausgetrickst worden war. Lauridsen hat sich fest im Abwehrverbund des EHC etabliert. Und trotzdem wird Trainer Don Jackson ihn mit Blick auf die harte Spielweise der Pinguins – ihre 337 Strafminuten sind DEL-Spitze – vielleicht noch schonen. Das wäre eine Nachricht, die Pia Holton wohl beruhigen würde. christopher meltzer

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