München/Frankfurt – „Eine Fülle von Anträgen“ sei eingegangen, erklärt Präsident Reinhard Grindel zu einem wesentlichen Tagesordnungspunkt des DFB-Bundestags heute in Frankfurt: Es soll eine bessere Aufstiegsregelung von den Regionalligen zur 3. Liga geschaffen werden als die bisherige.
Die Situation: Aus der 3. Liga steigen drei Klubs ab – doch um deren frei werdende Plätze streiten sich fünf Meister, die Ersten aus den Regionalligastaffeln Bayern (19 Vereine), Südwest (19), West (18), Nordost (18), Nord (18). Das bedeutet: Sie müssen in die Relegation, es gibt keine Aufstiegsgarantie, am Ende kann eine gute Saison in eine riesige Enttäuschung münden – dem TSV 1860 könnte dies drohen. Der Fußball tut sich schwer damit, wenn es keinen Aufstieg gibt.
Gestern Abend beschlossen die Landesverbände nach stundenlangen Diskussionen eine Übergangsregelung für zwei Jahre. 2018/19 und 2019/20 soll es je vier Aufsteiger geben. Der Südwest-Meister erhält ein direktes Aufstiegsrecht, der Nordost-Beste zumindest im ersten Jahr. Ein weiteres Recht soll ausgelost, der vierte Platz in zwei Playoffs entschieden werden.
Eine Reduzierung auf vier Regionalligen brächte neue Ungerechtigkeiten. „Drei sind von großen Flächen geprägt“, sagt Grindel, „zwei haben urbanen Charakter“. Kritisiert wird, dass der Süddeutsche Verband zwei Staffeln beansprucht, doch Rainer Koch, Präsident (Süddeutscher und Bayerischer) verweist darauf, dass der Bayerische Fußball-Verband mit seinen 1,6 Millionen Mitgliedern „für sich genommen achtgrößter Verband der UEFA wäre“. Im Südwesten, der zweiten Staffel der Süddeutschen, spielen Traditionsklubs wie Saarbrücken, Offenbach, Ulm, Stuttgarter Kickers oder „Waldhof Mannheim vor 20 000 Zuschauern“. Keine regionale Staffel will sich einsparen lassen. gük