München – Da heute auf dem außerordentlichen DFB-Bundestag auch die Zusatzvereinbarungen zu dem 2016 verabschiedeten Grundlagenvertrag zwischen DFB und DFL ein Thema wird, hat sich in dieser Sache erneut der langjährige Unterhachinger Präsident Engelbert Kupka in Erinnerung gebracht. Er wird nicht müde, auf die ungerechte Verteilung der Fernsehgelder hinzuweisen. Nun richtet sich der 78-jährige Jurist, der für seinen Kampf heuer die Aktionsgemeinschaft „Rettet die Amateurvereine“ gegründet hat, mit einem offenen Appell an die Delegierten.
In seinem Schreiben illustriert er, woran es bei dem Grundlagenvertrag so beispiellos hapert. „Wissen Sie“, fragt Kupka die Delegierten, „dass durch unzulässige interne Verrechnungen nur noch ca. sechs Millionen Euro für die Landes- und Regionalverbände zur Verfügung stehen?“ Oder dass die Amateurvereine ihre Landes- und Regionalverbände durch Beiträge, Gebühren und Strafzahlungen „jährlich mit rund 35 Millionen Euro subventionieren müssen“?
Über interne Rechnungsvorgänge, so Kupka weiter, müssten die Amateurvereine die neue Akademie, die in erster Linie der Profiförderung dient, „praktisch mitfinanzieren“. Und aufgrund der sogenannten Zusatzvereinbarung zum Grundlagenvertrag werde dem gemeinnützigen Bereich zugunsten der Profivereine „jährlich ca. 30 Millionen Euro entzogen“, damit wäre selbst im Falle einer Zustimmung durch den Bundestag „die Gemeinnützigkeit des DFB infrage gestellt“.
Kupka ruft abschließend in seinem Brief ins Gedächtnis, dass aufgrund der Verlängerung des Grundlagenvertrages bis 2023 „diese unzulässige Subventionierung der Profivereine bestehen bleibt“. Bisher habe seine Aktionsgemeinschaft bei all diesen Punkten vom DFB „keine stichhaltigen Antworten erhalten“, so der frühere Unterhachinger Klubchef. Jetzt läge es an den Delegierten, „diese Fragen am 8. Dezember neu zu stellen. Es ist Ihre Verantwortung.“ ANDREAS WERNER