Fabian Frei gehörte nicht zu den auffälligsten Bundesligaprofis des Jahres 2017. Genau genommen war auch 2016 nicht das Jahr des Fabian Frei, und als er Mitte 2015 vom FC Basel nach Mainz wechselte, schlug er auch nicht sofort ein wie eine Silvesterrakete. Der Schweizer war ein solider, aber nicht wirklich herausragender Transfer – und jetzt ist er wieder weg, zurück nach Basel. Immerhin, damit hat er doch noch einen kleinen Akzent gesetzt.
Als bislang letzter Spieler ist Frei einem Trend gefolgt, der zuletzt immer mehr an Fahrt aufgenommen hat. In Hoffenheim hat Sandro Wagner seine Sachen gepackt und wird sie im neuen Jahr beim FC Bayern auspacken, wo seine Karriere vor über zehn Jahren begann. Mario Gomez ist nun wieder ein Stuttgarter, sein Vorgänger Simon Terodde zurück in Köln. Selbst der FC-Vereinsheilige Lukas Podolski hat aus Japan mitgeteilt, er würde gerne wieder den Geißbock auf der Brust tragen. Ihm schwebt aber eher etwas „im Jugendbereich“ vor.
So wächst zusammen, was offenbar zusammengehört. Alte Liebe, das weiß man nicht nur zur Weihnachtszeit, ist selten zu verachten. An kaum einem Ort gilt das mehr als in Dortmund, wo schon etliche Spieler mit großen Hoffnungen Abschied genommen haben, nicht wenige aber bald zurückkehrten, weil es fußballerisch halt doch nirgendwo so schön war wie im Ruhrgebiet.
Nach Nuri Sahin, Shinji Kagawa und Mario Götze wird an der Gerüchtebörse nun der Name Henrikh Mkhitaryan gehandelt. Zur Erinnerung: Der Armenier ist jener Mann, der zwei schwache Jahre lang die Geduld der BVB-Bosse strapazierte und in dieser Zeit bei Joachim Löw als „Mickey-noch-was“ bekannt war. Anschließend legte er eine ganz fabelhafte Saison hin, ignorierte alle Angebote zur Vertragsverlängerung und nahm Abschied, um in Manchester den berühmten nächsten Schritt zu machen.
Anderthalb Jahre später steht fest, dass der Fortschritt nur auf dem Konto gelungen ist, während sportlich ebenfalls die Bank sein Schicksal ist. „Nur mit viel Fantasie“ kann sich der Dortmunder Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke deswegen eine Rückkehr vorstellen. Er denkt dabei sicher auch an die Aussicht, sich wieder mit dem windigen Spielerberater Mino Raiola an einem Verhandlungstisch setzen zu müssen, der sich seinen schlechten Ruf denkbar fleißig erarbeitet hat.
Weihnachten mag die Zeit der frommen Wünsche und auch der maßlosen Hoffnungen sein. Doch so verwegen, sich den armenischen Ex-Borussen im schwarz-gelben Trikot vorzustellen, ist Watzke offenbar nicht. Mkhitaryan ist kein Kagawa, Gomez oder Wagner, nicht mal ein Terodde. Bis Ende Januar das Transferfenster schließt, kann aber auch noch viel passieren, das die Fantasie beflügelt.