Oberstdorf – Trotz der witterungsbedingten Absage der Tour-de-Ski-Rennen in Oberstdorf hat sich Langläuferin Hanna Kolb für die Olympischen Spiele in Pyeongchang qualifiziert. Im Prolog zum klassischen Sprint hatte sie gestern Rang zwölf belegt – und damit die zweite Teilnorm für die Winterspiele erfüllt.
Nach dem Lauf waren zwar alle weiteren Wettkämpfe des Tages wegen des Sturmtiefs „Burglind“ abgesagt worden, der Frauen-Vorlauf wird jedoch als offizieller Wettbewerb des Weltverbandes FIS gewertet. Die gelaufenen Zeiten werden allerdings nicht für die Tour-Gesamtwertung berücksichtigt.
Damit ist Sprint-Spezialistin Kolb neben Sandra Ringwald (Schonach), Nicole Fessel (Oberstdorf) und Stefanie Böhler (Ibach) die vierte deutsche Athletin, die für Südkorea qualifiziert ist. Die Verantwortlichen denken derweil weiter: „Wir bleiben in der Zielstellung, dass wir sechs bis sieben Frauen mit zu Olympia nehmen wollen“, sagte Andreas Schlütter, sportlicher Leiter beim Deutschen Skiverband.
Die Absage der gestrigen Sprint-Rennen (4. Tour-Etappe) begrüßte Schlütter: „Es sind auf der Strecke Bäume umgefallen, manche Läufer sind einfach stehen geblieben. Das waren einfach keine zumutbaren Bedingungen für die Athleten, aber auch die Betreuer an der Strecke.“ Es war der erste Abbruch einer Etappe in zwölf Jahren Tour-Geschichte. Damit werden lediglich sechs der sieben ursprünglich geplanten Tour-Läufe absolviert.
Trotz Sturmschäden und angekündigtem Dauerregen wird heute die Tour in Oberstdorf mit dem Massenstart fortgesetzt. Allerdings werden die Distanzen verkürzt. Die Frauen laufen auf der fünften Etappe eine neu zu präparierende Runde über vermutlich 1,8 Kilometer viermal, die Männer fünfmal. Nac h einem Ruhetag am morgigen Freitag geht es zum Tour-Finale ins italienische Val di Fiemme (6. und 7. Januar).
Vor der Absage hatten neben Kolb auch Sandra Ringwald einen starken Eindruck hinterlassen. Die 27-jährige Schonacherin, die schon zum Tour-Auftakt mit Rang 6 im Sprintrennen geglänzt hatte, lief die drittbeste Zeit. sid