Königssee – Felix Loch schlug im Zielauslauf die Hände über dem Kopf zusammen, zeitgleich feierte das Team Österreich hüpfend und johlend den Doppelsieg auf deutschem Eis. Ausgerechnet beim Heimspiel am Königssee hat Loch einen Fehlstart in das Olympiajahr hingelegt, fünf Wochen vor den Winterspielen in Pyeongchang wurde Deutschlands Vorzeigerodler nach einem Fahrfehler nur Elfter.
„Mir fehlen ein bisschen die Worte“, sagte der Olympiasieger in der ARD, „dass mir so etwas hier auf meiner Bahn passiert, dann noch auf der Geraden, damit hätte ich nicht gerechnet.“ Das Ergebnis soll für den 28-Jährigen, der nach dem ersten Lauf deutlich geführt hatte, ein Warnschuss sein: „Vielleicht kommt das zur rechten Zeit.“
Der österreichische Weltmeister Wolfgang Kindl gewann am Ende vor seinem Landsmann Armin Frauscher. Johannes Ludwig (Oberhof) rutschte durch Lochs Missgeschick noch auf Rang drei vor. Andi Langenhan (Zella-Mehlis) knackte als Vierter die nationale Olympianorm und dürfte mit Loch und Ludwig das Männerteam in Südkorea bilden.
Die abschließende Teamstaffel passte dann ins Bild. Nach einem Frühstart des Doppels Tobias Wendl/Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) wurde Deutschland disqualifiziert, Italien siegte.
Viel erfolgreicher hatten die deutschen Frauen und Doppelsitzer den Samstag gestaltet, mit Dreifachsiegen starteten sie glänzend ins Olympiajahr. Sotschi-Siegerin Natalie Geisenberger (Miesbach) gewann vor den Teamkolleginnen Dajana Eitberger (Ilmenau) und Jessica Tiebel (Altenberg). Bei den Doppelsitzern setzten sich die Olympiasieger Wendl/Arlt vor Toni Eggert/Sascha Benecken (Ilsenburg/Suhl) durch, auf Rang drei landeten die Winterberger Robin Geueke/David Gamm. sid