Shiffrin einsame Spitze – Rebensburg betrübt

von Redaktion

Kranjska Gora – Viktoria Rebensburg lächelte, sie versuchte, an einem tristen Tag nicht allzu betrübt dreinzublicken. Das erforderte einige Mühe, denn der Start ins Olympiajahr war der besten deutschen Ski-Rennläuferin beim Weltcup-Riesenslalom im slowenischen Kranjska Gora ziemlich missraten. Nur Rang elf, die Führung in der Weltcup-Wertung verloren, „ich habe nicht so das Gefühl aufbauen können“, sagte sie. Dabei war nicht zu überhören, dass sie ein wenig kränkelt.

Auch Mikaela Shiffrin berichtete, sie sei „ein bisschen krank“, das hielt die Amerikanerin aber nicht davon ab, auch die Rennen drei und vier in diesem Jahr zu gewinnen. Im Riesenslalom siegte sie vor Tessa Worley (Frankreich/ +0,31 Sekunden) und Sofia Goggia (Italien/+0,91), im Slalom vor Frida Hansdotter (Schweden/+1,64) und Wendy Holdener (Schweiz/ +1,87). Christina Geiger wurde im Slalom gute Siebte (Oberstdorf/+4,01), Lena Dürr (Germering) 13. (+4,90), Marina Wallner (Inzell) 21. (6,19).

„Es ist so cool, dass ich in beiden Disziplinen gewinnen kann“, sagte Dauersiegerin Shiffrin, deren Dominanz zunehmend erdrückend wird. Seit Jahresbeginn fuhr sie innerhalb von nur sieben Tagen zu ihren Weltcupsiegen 37 bis 40. Von den letzten acht Rennen gewann die 22 Jahre alte Ausnahmesportlerin sieben. Und von den letzten 25 Slalom-Rennen, bei denen sie an den Start ging, beendete sie 20 auf Rang eins und nur eines nicht auf dem Siegerpodest.

Shiffrin kam durch ihren sechsten Sieg in einem Riesenslalom zudem in beinahe jeder Hinsicht oben an. Von Rebensburg, die mit nun 63 Punkten Rückstand hinter Worley auf Rang drei abrutschte, übernahm sie die Führung im Riesenslalom-Weltcup. Mit Ausnahme des Super-G liegt sie in allen Weltcup-Wertungen auf Platz eins, inklusive des Gesamtweltcups, der ihr bei mittlerweile 721 Punkten Vorsprung auf Holdener nicht mehr zu nehmen sein wird.

Nun stehen zwei Speed-Wochenenden in Bad Kleinkirchheim und Cortina d’Ampezzo an, Rebensburg will den Fokus – mit Blick auf Olympia – aber auf ihre Spezialdisziplin legen. „Das Wichtigste ist, dass es im Riesenslalom funktioniert“, sagte sie. Daher müsse sie sich jetzt mit den Trainern Gedanken machen, „wie wir die Planung gestalten“. Zunächst aber gelte: „Erst mal auskurieren, dann wieder loslegen.“  sid

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