München – Als er merkte, was er gerade gesagt hatte, verbesserte sich Aleksandar Djordjevic sofort. Der Basketballtrainer des FC Bayern München, der am Montagnachmittag die sportlichen Befindlichkeiten des Klubs analysierte, korrigierte jedoch nur ein Wort. Seine ursprüngliche Aussage („Ich habe starken Glauben in unsere Stärke“) spitzte er bewusst zu. Der Serbe sagte: „Ich habe absoluten Glauben in unsere Stärke.“
Die veränderte Wortwahl mag nur eine sprachliche Feinheit gewesen sein, Djordjevic aber war anzumerken, dass er diesen Unterschied für bedeutsam hielt. Jetzt, da dem FC Bayern die zwei bisher wichtigsten Wochen der Saison bevorstehen, wollte der Coach noch einmal betonen, dass er seiner Mannschaft die Prüfungen in der Zwischenrunde des Eurocups (Vilnius und St. Petersburg) und in der Qualifikation für das Top-Four-Turnier des Pokals (Bamberg) auch zutraut. Zwar streben die Bayern ihr großes Ziel, die Meisterschaft, erst im Frühjahr an, doch könnten die kommenden zwei Pokalwochen einen nicht unbeträchtlichen Anteil daran haben, welche Note die Geschäftsführung des Vereins dem Trainer und seinem Team am Ende der Saison ausstellt.
Die Bayern, die eine famose erste Saisonhälfte hingelegt haben, umweht daher plötzlich ein gewisser Druck. Weil sie den Auftakt der Eurocup-Zwischenrunde in Turin vermasselt haben (76:90), sollten sie das Heimspiel gegen den litauischen Klub Lietuvos Rytas Vilnius (morgen, 19 Uhr) für sich entscheiden. „Es ist unser wichtigstes Eurocupspiel“, gibt Djordjevic zu.
Die Spieler scheint diese kritische Phase anzustacheln. Die Lektion aus der Turin-Pleite (Danilo Barthel: „Das mit Abstand schlechteste Spiel der Saison“) ist abgespeichert, der Fokus nun auf Eurocup-Duelle mit Vilnius und St. Petersburg (17. Januar) und vor allem auch auf das Pokalspiel gegen Bamberg (21. Januar) gerichtet.
Der Meister und Pokalsieger, der den Bayern inden vergangenen Jahren ein wenig enteilt war, ist in dieser Saison anfällig geworden. Die Bayern spüren ihre Chance – und teilen das auch selbstbewusst mit. Nachdem Bamberg ihnen am Sonntag als Gegner zugelost worden war, habe Neuzugang Milan Macvan „richtig gejubelt“, erzählte Danilo Barthel gestern. Er selbst sei ebenfalls „ganz zufrieden“. christopher meltzer