Bad Tölz – Eng geht es zu bei den Tölzer Löwen in der DEL2. Zwar gab es bei Spitzenreiter Bietigheim am Freitag – wenig überraschend – eine klare 1:5-Niederlage. Doch der 5:4-Sieg nach Verlängerung gegen Bayreuth war das 14. von 34 Spielen des Aufsteigers, das mit einem Tor Unterschied endete.
Dass die Gastgeber im Kellerduell am Sonntag das bessere Ende für sich hatten, war nach einem furiosen Fehlstart nicht abzusehen: Nach desolater Leistung liefen die Tölzer einem 0:3- und 1:4-Rückstand hinterher. „Das, was uns auszeichnet – Einsatz, Einstellung, Moral – war überhaupt nicht vorhanden“, ärgerte sich Rick Boehm.
Umso mehr freute sich der Trainer über den Wandel der Mannschaft in den folgenden 40 Minuten: Mit deutlich gesteigertem Einsatz und etwas Abschlussglück schafften die Löwen den Ausgleich. Auch die Entscheidung wäre drin gewesen – in der Schlussphase war es ein einziges Anrennen auf das Bayreuther Tor. Doch der lettische Goalie Martins Raitums ließ sich vorerst nicht mehr bezwingen – auch nicht bei Philipp Schlagers Penalty. Erst in der Verlängerung schaffte es Hannes Sedlmayr – wie schon in der Extrazeit gegen Kaufbeuren. Da hatten die Löwen die Tigers restlos aufgearbeitet, und Schlager fuhr immer noch Doppelschichten.
Allerdings geben offensichtlich nicht alle Spieler alles für Tölz. Vom Österreicher André Lakos (38), der sich erneut krank gemeldet hatte, haben sich die Löwen getrennt. „Wir sind mit großen Erwartungen gestartet“, sagt Geschäftsführer Christian Donbeck. „Aber manchmal stellt sich heraus, dass man nicht zusammenpasst.“ Für die durch Verletzungen geschwächte Defensive wird Ersatz gesucht. Auch die Paradereihe ist dezimiert: Stürmer Joonas Vihko zog sich eine Schnittverletzung an der Wade zu. Kommt er in zwei Wochen zurück, verabschiedet sich Kollege Marcel Rodman zu den Olympischen Spielen. Nick Scheder