München – Es gehört zur Berufsvorsicht des Eishockeytrainers Don Jackson, sich in der Öffentlichkeit nur selten ins Detail zu wagen. Dahinter steckt freilich die Absicht, den stets aufmerksamen Rivalen der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) so lange wie möglich zu verheimlichen, wie sein EHC München dringende sportliche Fragen zu beantworten versucht. Und jetzt, da in der Liga nur noch neun Spieltage anstehen, ehe im Februar die fast vierwöchige Olympia-Pause anbricht, drängen sich auch mit Blick auf den Playoff-Start (7. März) tatsächlich ein paar Fragen auf.
Der Tabellenzweite wird etwa entscheiden müssen, wie er auf Markus Lauridsens Ausfall reagiert. Der dänische Verteidiger hatte sich beim 4:1-Sieg gegen Mannheim am vergangen Mittwoch am Bein verletzt, wie der Klub wenig detailreich mitteilte. Schon am Freitag wurde Lauridsen operiert, zwölf Wochen soll er fehlen.
Nun hat der EHC bereits vor drei Wochen gezeigt, dass er nicht zögert, seinen Kader auch inmitten der Saison weiter aufzurüsten. Im Dezember verpflichtete der Meister den kanadischen Abwehrriesen Keith Aulie. Weil der Verein noch Ausländer-Lizenzen zu vergeben hat (vier, denn erst sieben sind belegt), scheint ein weiterer Transfer naheliegend.
Zwar kann Don Jackson auch ohne Lauridsen sieben Verteidiger aufbieten, doch ist die Münchner Defensive im Saisonverlauf immer wieder unter Druck geraten. In Ingolstadt musste der EHC am Sonntag fünf Gegentore einstecken (4:5-Niederlage nach Verlängerung). „Wir haben zu viele Fehler gemacht“, gab Jackson hinterher zu. Und selbst nach dem 4:1-Sieg gegen Berlin am Freitag im letzten Halleluja-Spiel mahnte der Trainer: „Wir haben sie nicht dominiert. Wir haben mehr Zeit in der eigenen Zone verbracht als gegen jedes andere Team.“
Viel Lob hat Jackson dagegen an seine beiden Torhüter David Leggio und Danny aus den Birken verteilt. Die Testzeit, in der sich die beiden Keeper abwechseln dürfen, läuft aber aus. Zwölf Spiele bleiben dem Trainer, um sich für die Playoffs auf eine Nummer eins festzulegen. Auch an der Besetzung der einzelnen Angriffsreihen wird er nun, da alle Stürmer zur Verfügung stehen, weiter tüfteln.
Aus Trainersicht könnten sich die kommenden Saisonwochen als besonders kostbar erweisen, weil sie die wohl letzte Möglichkeit bieten, taktische Varianten in gleich mehreren aufeinanderfolgenden DEL-Spielen auszuprobieren. „Wir schauen uns jetzt Dinge an, die uns in letzter Zeit Probleme bereitet haben“, sagte Don Jackson. Weiter ins Detail wagte er sich nicht.