Start des Stürmer-Duells eröffnet

1:0 für Gomez

von Redaktion

Die Geschichte, sie schien in der vergangenen Woche immer besser zu werden. Der eine Rückkehrer, Mario Gomez, ist beim VfB Stuttgart sowieso gesetzt, und der andere, Sandro Wagner, galt bis zum Freitag als Gewinner der Vorrunde beim FC Bayern. In Abwesenheit von Robert Lewandowski darf der neue Joker ran, logisch, so dachten rund 80 Millionen Hobby-Trainer in Deutschland. Nur Jupp Heynckes bewertete die Sachlage anders. Wagner saß draußen, die Bayern gewannen trotzdem – und schon vor dem Anpfiff der Rückrunde wurde deutlich, dass das Stürmer-Duell um den Platz im WM-Kader eine der spannendsten Personalien 2018 werden dürfte.

Die Bilanz nach einem Spieltag: 90 Minuten Gomez, 12 Minuten Wagner, eine Torbeteiligung Gomez, null Wagner. Es ist freilich viel zu früh, daraus Schlüsse zu ziehen – zumal Gomez’ seinen Anteil am Stuttgarter Siegtreffer durch den Berliner Eigentorschützen Niklas Stark selber auf „null Prozent“ bezifferte. Und trotzdem unterstrich der Auftakt ins WM-Jahr die Vorzeichen, unter denen das Rennen um den Platz hinter Timo Werner im DFB-Team vonstattengehen wird. Gomez ist in seiner Heimat unumstritten und will sich über den Wohlfühl-Faktor Selbstvertrauen holen. Wagner hingegen muss um jeden Einsatz kämpfen und vor allem abliefern, wenn ihm seine Minuten gegönnt werden.

„Riskant“ war das erste Wort, das mit der Heimkehr des Münchner Kindls assoziiert wurde. Mit Joachim Löw ist angeblich alles besprochen – was aber passiert, wenn Heynckes weiter – wie in Leverkusen – „für die Mannschaft“ entscheidet, muss im Fall der Fälle neu bewertet werden. Kritisch dürfte es werden, sollte in der Champions League im Frühjahr Endstation sein. Dann wird Lewandowski keine Pausen brauchen und jede Minute nutzen wollen, um seine Torjägerkanone zu holen. Wie eitel er bei diesem Thema ist, hat allein die Mitspieler-Kritik nach dem verpassten Einzel-Titel der Vorsaison gezeigt.

Als Stürmer von Hoffenheim stand es für Wagner gegen den Wolfsburger Gomez 4:1 nach Toren. Das aber war in einer anderen Zeitrechnung. Der Blick des Bundestrainers wird sich auf 2018 richten – und wenn man ganz korrekt ist, wurde das Duell am ersten Spieltag 2018 gleich von einem dritten Akteur in den Schatten gestellt. Timo Werner spielte im Topspiel gegen Schalke 27 Minuten, kam, sah und traf. So geht „Chance nutzen“. Dabei ist der Leipziger der Einzige, der sowieso unumstritten ist.

Artikel 1 von 11