St. Moritz – Triumphe für die Männer, Olympia-Jubel bei den Frauen und am Ende doch ein fader Beigeschmack: Der Glamour-Weltcup in St. Moritz hat beim deutschen Bobverband für gemischte Gefühle gesorgt. Die Weltmeister Johannes Lochner (Stuttgart) und Francesco Friedrich (Oberbärenburg) sorgten im Vierer für einen eindrucksvollen Doppelsieg einen Monat vor den Winterspielen in Pyeongchang.
Lochner hatte am Ende 14 Hundertstelsekunden Vorsprung, die Chance auf einen Dreifachsieg wurde aber vergeben: Nico Walthers Disqualifikation verhinderte das deutsche Podest. Der Oberbärenburger, der am Samstag das Zweierrennen gewonnen hatte, lag nach dem ersten Lauf auf dem dritten Rang, dann wurde er aus der Wertung genommen – sein Bob war drei Kilogramm zu leicht.
„Am Ende ist der Pilot der Chef im Vierer, er trägt die Verantwortung, dass das Gewicht des Schlittens stimmt“, sagte Thomas Schwab, Vorstand des deutschen Verbandes BSD. Schon am vergangenen Wochenende in Altenberg war Walther nach Platz drei im Zweier wegen einer fehlerhaften Haube disqualifiziert worden. Ähnliche Aussetzer bei Olympia wären verheerend. Immerhin: Sportlich brachte das Wochenende mit Blick auf die Spiele in Pyeongchangsehr ermutigende Signale. Lochner etwa ist nach seinem vierten Sieg im siebten Vierer-Rennen der Saison klarer Goldfavorit.
Auch die Frauen glänzten auf der einzigen Natureisbahn im Kalender und sicherten sich damit einen dritten Startplatz für Olympia. Mariama Jamanka (Oberhof) wurde Zweite und musste sich nur Weltmeisterin Elana Meyers Taylor aus den USA geschlagen geben. Dritte wurde Stephanie Schneider (Oberbärenburg). sid