Madrid – Zinedine Zidane wirkte ratlos. In seiner Verzweiflung machte der Trainer von Real Madrid sogar höhere Mächte für die nächste Pleite in der Liga mitverantwortlich. Der Franzose sprach nach dem ernüchternden 0:1 gegen den FC Villarreal von einem „bösen Zauber“, seinen Stars um Cristiano Ronaldo könne er „keinen Vorwurf machen. Wir haben alles versucht, es gibt keine Erklärung, warum der Ball nicht reingegangen ist“.
Fast 30 Torschüsse gaben die Königlichen ab, auch Ronaldo vergab beste Möglichkeiten – doch ein Treffer gelang ihnen nicht. Und im Gegenteil zu Zidane machte die spanische Presse den Edelkickern des Champions League-Siegers angesichts von mindestens 16 Punkten Rückstand auf den Erzrivalen FC Barcelona, nur Platz vier in der Tabelle und dem spielerischen Elend auf dem Platz sehr wohl Vorwürfe. „Dieses Madrid ist zum Weinen“, schrieb etwa die „Marca“. „AS“ sieht „den Tiefpunkt erreicht.“
Es rumort gewaltig bei Real. Zudem sorgen Berichte für Wirbel, wonach der Klub mit aller Macht den Brasilianer Neymar von Paris St. Germain nach Madrid locken will. Angeblich ist die Wahnsinnssumme von bis zu 400 Millionen Euro für den 25-Jährigen im Gespräch, auch die Namen Timo Werner (RB Leipzig) und Harry Kane (Tottenham Hotspur) wabern als mögliche Kandidaten durch die Hauptstadt, um den alternden Angriff neuen Schwung zu verleihen.
Zidane gibt sich in dieser schwierigen Situation alle Mühe, Ruhe auszustrahlen. „Ich bin verpflichtet, auch nach einem solchen Spiel positiv zu sein“, sagte der 45-Jährige, der gerade erst seinen Vertrag bis 2020 verlängert hat. Ob er diesen allerdings auch erfüllen kann, hängt vermutlich sehr mit dem Ausgang des Achtelfinals in der Champions League gegen Paris zusammen. Den Kampf um die Titelverteidigung in der Meisterschaft hat Real jedenfalls nach dem herben Rückschlag gegen Villarreal aufgegeben, für Toni Kroos zählt jetzt das Ziel, sich wieder „für die Champions League zu qualifizieren“. sid