München – Mit einer Nacht Abstand hatte Saki Stimoniaris dann doch das Bedürfnis, etwas zu sagen. Nicht auszuschließen ist, dass die Lektüre der Tagespresse diesen Drang verstärkt hatte. Also setzte sich der MAN-Betriebsratchef frühmorgens hin und ließ über seinen Sprecher Michael Tibudd mitteilen: „Ich distanziere mich in aller Deutlichkeit von den Vorwürfen, dass ich möglicherweise vertrauliche Unterlagen aus dem Verwaltungsrat des TSV 1860 München an das Fußballmagazin Kicker weitergereicht hätte. Sollte mein Name weiterhin in diesem Zusammenhang genannt werden, behalte ich mir rechtliche Schritte vor.“
Der zurückgetretene Verwaltungsrat bezog sich auf die Maulwurf-Suche des Vereins, in dessen Zentrum ihn die Ex-Kollegen aus dem Gremium – indirekt – gerückt hatten. Nicht geäußert hat er sich zu einer anderen, spannenden Angelegenheit: zu seinem von einem Fan dokumentierten Rückflug aus Abu Dhabi, wo zufällig auch ein anderer Ex-Funktionär gesichtet wurde: Peter Cassalette.
Die Abendzeitung berichtet, dass der Ex-Präsident und der ehemalige Verwaltungsrat Ismaiks neue Speerspitze sein könnten und künftig den von e.V.-Nadelstichen gepiesackten Investor im KGaA-Aufsichtsrat vertreten sollen. Stimoniaris schweigt dazu wie erwähnt. Cassalette teilte mit: „Sorry, aber hierzu gebe ich keinen Kommentar ab. Bitte um Verständnis.“ Ein Dementi klingt anders, und wer sich das letzte Interview mit dem Ismaik-Freund vor Augen führt, der kann sich vieles vorstellen. „Uns hat neben dem Geschäftlichen eine private Freundschaft verbunden“, so Cassalette vor Weihnachten in der AZ: „Aktuell zeigt sich einmal mehr: Es geht nicht ohne Investor.“
Der Ismaik-Kenner verstieg sich sogar zur Prognose, dass es das noch lange nicht gewesen ist aus Sicht des Jordaniers. Die Fronten seien zwar „verhärtet wie schon lange nicht mehr“. Aber: „Hasan wird seine Anteile sicher nicht unter Wert verkaufen.“ Sondern auf den Fall von 50+1 warten. Dass ihn ausgerechnet Cassalette in seinem Machtstreben bremsen wird, ist eher nicht zu erwarten.