Olympia: Süd- und Nordkorea wollen gemeinsam einlaufen

von Redaktion

Seoul – Als wichtiges Zeichen ihrer Annäherung wollen Süd- und Nordkorea mit ihren Sportlern bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang zusammen unter gemeinsamer Flagge einlaufen. Außerdem einigten sich beide Seiten bei Gesprächen im Grenzort Panmunjom am Mittwoch darauf, ein gemeinsames Eishockey-Team der Frauen für die Spiele im Februar in Südkorea zu stellen. Die Vorschläge sowie die Teilnahme nordkoreanischer Athleten erfordern die Zustimmung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), das am Samstag in Lausanne mit beiden Ländern darüber beraten will.

Während beide Länder schon bei früheren Olympischen Spielen zusammen bei der Eröffnung unter einer Flagge auftraten, die die koreanische Halbinsel zeigt, wäre es jetzt das erste Mal, dass sie bei Olympia auch eine gesamtkoreanische Mannschaft in einer Sportart stellen. Ein gesamtkoreanisches Team, das alle Sportarten umfasst, ist nicht vorgesehen. Die Sommerspiele 1988 in Seoul hatte Nordkorea boykottiert.

Nach jahrelangen frostigen Beziehungen haben die jüngsten Signale der Annäherung zwischen beiden Koreas eine große Bedeutung für die südkoreanischen Gastgeber. So haben sie auch die Angst vor einer Eskalation des Streits um das nordkoreanische Atomprogramm kurz vor den Winterspielen zwischen dem 9. und 25. Februar erheblich verringert.

Die innerkoreanischen Beziehungen seien in den vergangenen zehn Jahren angespannt gewesen, sagte der Vizevorsitzende des Komitees für die friedliche Wiedervereinigung des Vaterlandes und Leiter der dreiköpfigen nordkoreanischen Delegation, Jon Jong Su, zum Auftrakt der Gespräche am Mittwoch. „Daher hoffen wir, eine Ära mit besseren Beziehungen beginne.

Bei Olympia in Sydney 2000 marschierten die Mannschaften Süd- und Nordkoreas erstmals zur Eröffnung zusammen ein. Dies wiederholte sich vier Jahre später bei den Sommerspielen in Athen und auch 2006 in Turin.

In Pyeongchang sollen auch mehr als 200 Cheerleader und Wintersportfans aus Nordkorea für Stimmung sorgen. Nordkorea will zudem ein großes Orchester für das kulturelle Rahmenprogramm entsenden. Auch solle eine Delegation von Athleten und Funktionären bei den Paralympischen Spielen in Pyeongchang im März dabei sein.  dpa

Artikel 1 von 11