Bad Tölz – Dieses Packerl tragen die Tölzer Löwen schon die ganze Saison mit sich herum. Und es sollte unbedingt besser werden vor dem heutigen Vergleich mit dem Tabellennachbarn EHC Freiburg (19.30 Uhr): gravierende Abwehr-Schwächen. 150 Gegentore – schlechtester Wert der DEL 2 – sprechen für sich. Dabei läuft es nach vorne nicht schlecht, aber weil sie dem Gegner das Toreschießen häufig zu einfach machen, haben es die Löwen erst auf 33 Punkte gebracht, stehen auf dem vorletzten Platz. Die Playdowns sind kaum mehr abzuwenden.
Das Problem wurde beim 3:4 n. V. zuhause gegen Ravensburg wieder deutlich: Zwei Fehler, und sie liefen einem 1:3 hinterher. Nach dem 3:3 dank großen Kampfs wäre sogar der Sieg drin gewesen. Doch die Löwen nutzten ihre Chancen nicht, ließen in der Verlängerung zwei Minuten Überzahl ohne Tor verstreichen. „Wir müssen immer einen wahnsinnigen Aufwand betreiben“, sagt Trainer Rick Boehm. „Und belohnen uns nicht dafür.“
Auch nicht am Sonntag in Kassel. Zwei Minuten vor Schluss lag Tölz mit 5:4 vorne, kassierte aber den Ausgleich und verlor im Penaltyschießen. „Wir vermasseln uns den Sieg durch Leichtsinnsfehler und schwaches Abwehrverhalten“, schimpft Boehm. Hoffnung macht die defensive Verstärkung der Löwen. Zum einen steht nun mit Mikko Rämö ein erfahrener Keeper im Tor, der die Löwen bereits mit guten Paraden auf Kurs gehalten hat. Zum anderen hat Casey Borer, Neuzugang in der Verteidigung, bereits großes Können aufblitzen lassen. „Bei beiden ist Luft nach oben“, sagt Boehm, ist sich aber sicher: „Beide helfen uns weiter.“ Nick Scheder