Zunächst ohne Teilnahme der 39 gesperrten Sportler aus Russland hat vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS gestern die Anhörung zum Einspruch gegen die Sanktionen im Zuge des Sotschi-Dopingskandals stattgefunden. Die Verhandlungen, die bis zum Samstag oder Sonntag andauern sollen, begannen um 9.45 Uhr in Genf. Aufgrund des großen Umfangs war der Prozess ins Konferenzzentrum nach Genf verlegt worden. Insgesamt 42 russischen Athleten haben vor dem CAS Einspruch gegen ihre vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) verhängten lebenslangen Olympia-Sperren eingelegt. Ein Urteil soll spätestens am 2. Februar gefällt werden.
Der sechsfache Goldmedaillist Viktor Ahn aus Russland darf nicht bei den Olympischen Winterspielen in seinem Geburtsland Südkorea antreten. Ahn und seine Teamkollegen Denis Airapetjan und Wladimir Grigorjew seien für die Spiele in Pyeongchang im Februar gesperrt. Ein Grund wurde nicht genannt. Ahn (32) hatte bei den Winterspielen in Turin 2006 dreimal Gold und einmal Bronze für Südkorea gewonnen. 2011 wurde er russischer Staatsbürger und holte bei den Spielen in Sotschi 2014 wieder dreimal Gold und einmal Bronze.
Bundestrainer Werner Schuster setzt für die Olympischen Spiele in Pyeongchang auf ein Quintett um Top-Mann Richard Freitag. Der Österreicher wird neben Freitag auch Andreas Wellinger, Markus Eisenbichler, Karl Geiger und Stephan Leyhe mit nach Südkorea nehmen. Die fünf Springer hatte Schuster auch für die Skiflug-WM am vergangenen Wochenende in Oberstdorf berufen, wo das DSV-Team Rang vier belegte und Freitag Bronze im Einzel holte.
Skispringer Richard Freitag plädiert für Kombinierer Björn Kircheisen als Fahnenträger bei der olympischen Eröffnungsfeier. „Der fährt, glaube ich, zum fünften Mal zu den Olympischen Spielen. Der kommt aus meiner Region. Ich sage einfach mal, der Kirche muss die Fahne tragen“, sagte Freitag. Der 34 Jahre alte Kircheisen hatte sein Olympia-Ticket am Wochenende beim Weltcup im französischen Chaux-Neuve gelöst und stammt aus dem gleichen Ort im Erzgebirge wie Springer Freitag.
Österreich schickt 105 Athleten nach Pyeongchang. Damit ist das Team deutlich kleiner als 2014 in Sotschi. Damals starteten 130 Wintersportler für die Alpenrepublik und erkämpften 17 Medaillen. Fahnenträgerin ist nach Angaben des ÖOC von gestern Skirennläuferin Anna Veith. Die 28-Jährige hatte in Sotschi eine Goldmedaille im Super-G gewonnen.