Würzburg/München – Danilo Barthel musste nur einmal mit der Hüfte wackeln, da tappte Vytenis Lipkevicius schon in die Falle. Der Litauer machte einen Ausfallschritt, den Barthel vorhergesehen hatte. Der Power Forward des FC Bayern bewegte sich geschickt an Lipkevicius vorbei und warf den Ball aus kurzer Distanz in den Korb.
Barthel gehört zu den Basketballern, die bei den Bayern fortan mehr Verantwortung übernehmen müssen. Am Mittwoch riss sich der andere Power Forward im Münchner Kader, Milan Macvan, das Kreuzband. Der serbische Nationalspieler wird den Rest der Saison fehlen.
Dass die Bayern den Ausfall eines Schlüsselspielers durchaus kompensieren können, stellten sie schon gestern Abend unter Beweis. Nur zwei Tage nach dem Eurocup-Sieg in St. Petersburg besiegten sie in fremder Halle auch s.Oliver Würzburg mit 80:74 (40:37).
Ohne Macvan wird sich Bayern-Trainer Aleksandar Djordjevic neue taktische Varianten einfallen lassen müssen. Wie die aussehen könnten, führte der Tabellenführer der Bundesliga in Würzburg vor. Barthel arbeitete fleißig unter dem Korb. Djordjevic bot zudem die wuchtigen Center Devin Booker und Maik Zirbes gemeinsam auf. In kleinen Aufstellungen kann auch Reggie Redding die Power-Forward-Position ausfüllen. „Er fühlt sich da sehr wohl“, sagte Geschäftsführer Marko Pesic zu „Telekomsport“.
Die Tiefe des Kaders verhalf den Bayern dann auch zum Auswärtssieg. Die Würzburger kämpften sich immer wieder zurück, nur erlaubten sie sich dieses Mal zu viele Fehler. Das Hinspiel in München hatten sie noch sensationell für sich entschieden. Immerhin: Sie bleiben die einzige deutsche Mannschaft, die den FC Bayern in dieser Saison geschlagen hat. cfm