Noch 11 tage bis olympia

von Redaktion

Fahnenträger gesucht

Das Casting „Deutschland sucht den Fahnenträger“ läuft – und Claudia Pechstein ist dabei. Neben der nicht unumstrittenen fünfmaligen Eisschnelllauf-Olympiasiegerin nominierte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) Kombinierer Eric Frenzel, Rodlerin Natalie Geisenberger, Eishockeyspieler Christian Ehrhoff und Ski-Rennläuferin Viktoria Rebensburg als Kandidaten für die ehrenvolle Aufgabe, das Team am 9. Februar mit der deutschen Fahne ins Olympiastadion von Pyeongchang zu führen. Bis zum 4. Februar um Mitternacht können Öffentlichkeit und deutsche Olympia-Athleten abstimmen, beide Seiten werden mit 50 Prozent gewichtet. Der Sieger wird am 8. Februar im Deutschen Haus von Pyeongchang präsentiert. Damit verdeutlichte die DOSB-Führung erneut, dass sie die 2009 wegen auffälliger Blutwerte gesperrte Pechstein für rehabilitiert hält – im Gegensatz zum Eislauf-Weltverband ISU oder auch zum IOC, das offiziell nie zurückgerudert ist. „Wenn ich bei meiner siebten Olympiateilnahme die deutsche Fahne ins Stadion tragen dürfte, wäre das eine große Ehre für mich und Motivation pur“, sagte Pechstein: „Es würde sich ein großer Traum erfüllen, vergleichbar mit dem Gewinn einer zehnten Olympiamedaille.“

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat die Einladung von 169 russischen Athleten für einen Start unter neutraler Flagge bei den Winterspielen in Pyeongchang bestätigt. Sie dürfen als „Olympische Athleten aus Russland“ (OAR) an den Start gehen. Das IOC geht nun davon aus, dass nur über jeden Dopingzweifel erhabene Athleten nach Südkorea reisen. Damit wird das OAR-Team in Pyeongchang voraussichtlich um 56 Athleten kleiner sein als das russische Aufgebot bei den Heim-Spielen vor vier Jahren in Sotschi (225 Sportler), als die Gastgeber die Sportwelt mit einem staatlich gelenkten Dopingsystem betrogen hatten. 2010 in Vancouver waren 179 Russen im Team.

Die russischen Sportler dürfen ihre Nationalflagge bei den Winterspielen in Pyeongchang nur innerhalb ihrer eigenen Unterkünfte verwenden. Die Fahnen müssen dabei stets vor den Blicken der Öffentlichkeit geschützt sein. Das geht aus den am Freitag vom Internationalen Olympischen Komitee veröffentlichten Verhaltensregeln für Russlands Athleten in Südkorea hervor.

Der norwegische Biathlon-Rekordweltmeister Ole Einar Björndalen könnte als persönlicher Betreuer seiner weißrussischen Ehefrau Darja Domratschewa doch noch zu den Winterspielen reisen. Der Verband Weißrusslands bestätigte der norwegischen Boulevardzeitung VG entsprechende Überlegungen. Björndalen, der erfolgreichste Winter-Olympionike der Sportgeschichte, war nicht für die Winterspiele nominiert worden.

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