Als Anke Wöhrer am Montag voriger Woche einen übervollen Wagen mit Olympia-Klamotten durch den Postpalast schob, wusste sie noch nicht, wie lange sie die Gaben des DOSB behalten darf. Zur offiziellen Einkleidung war sie mit einer halben nationalen Quali-Norm gereist – und mit dem unguten Gefühl, dass ihr Schicksal nicht mehr in den eigenen Händen lag. „Kann sein, dass ich das morgen wieder abgeben muss“, sagte die 32-Jährige und fügte trotzig hinzu: „Ich bin definitiv eine Final- und Medaillenkandidatin. Und nun hoffe ich, dass das der DOSB auch so sieht.“
Einen Tag später hatte sie Klarheit: Der DOSB folgte der Empfehlung von Snowboard Germany und nominierte die Sotschi-Zweite für Pyeongchang nach. Schließlich gab es Gründe dafür, dass sie so schleppend in Form kam: Verletzungen, Materialprobleme, zuletzt auch noch eine Ernährungsumstellung.
Kimchi darf sie essen – doch nicht nur darauf hat sie Appetit: „Als Touristin“, sagt Wöhrer, „fahre ich jedenfalls nicht nach Korea.“ ulk