Bad Tölz – Einem der schwächsten Auftritte der DEL-2-Saison ließen die Tölzer Löwen einen der besseren folgen. Es erwies sich nicht als Glücksgriff, dass Trainer Rick Boehm Backup-Torhüter Andreas Mechel, der sich im Hinspiel auszeichnen konnte, am Freitag in Kaufbeuren eine Chance gab. Beim 0:5 machte er nicht die beste Figur. Zudem ließen die Löwen in der Offensive jegliche Durchschlagskraft vermissen. Die Gründe: Zu wenig Engagement und drei fehlende Kontingentspieler.
Chris St. Jacques, Joonas Vihko und Marcel Rodman fehlten zwar auch beim Heimspiel gegen Crimmitschau. Doch die Löwen gaben die richtige Antwort auf die ideenlose Vorstellung am Freitag, kompensierten die Ausfälle durch bedingungslosen Einsatz. Allerdings hielt sich die Ausbeute auch gegen die Eispiraten in Grenzen, weil Tölz einen 2:0-Vorsprung einbüßte und das Penaltyschießen verlor: Jordan Knackstedt hatte dort den einzigen erfolgreichen Versuch.
Der Punktgewinn war ein schwacher Trost, die Enttäuschung überwog. „Wir hatten viele Möglichkeiten, das Spiel zu gewinnen“, sagt Boehm. Doch ist der Trainer des Tabellenvorletzten zumindest mit der Leistung des Teams zufrieden, das unter Beweis stellte, dass es offensiv durchaus Druck machen und eine solide Defensive stellen kann.
Das war vor allem im Schlussabschnitt nötig, als die Gäste die Aufholjagd starteten. Mikko Rämö präsentierte sich als Nummer eins im Tölzer Kasten. Der Finne zeigte unglaubliche Paraden, hielt die Löwen lange in Führung, musste sich erst in Tölzer Unterzahl geschlagen geben. „Unsere Strafzeiten waren etwas ungünstig“, moniert Boehm, „solche Kleinigkeiten entscheiden solche Spiele.“ Crimmitschau glich aus, die Löwen verpassten den Siegtreffer in einer umkämpften Schlussphase samt Verlängerung – trotz Chancen aus bester Position. nick scheder