München – Seit Jahresbeginn glimmt zumindest wieder ein Fünkchen Hoffnung im Lager der deutschen Langläufer. Bei der Tour de Ski mischten zumindest die Routiniers Nicole Fessel und Steffi Böhler mal wieder im erweiterten Spitzenfeld mit. Und ganz plötzlich scheint das vor dem Saisonstart formulierte Ziel doch nicht mehr völlig abwegig. „Wir wollen uns weiterentwickeln“, hatte Disziplincoach Janko Neuber angekündigt. Aus dem einen Edelmetall von Sotschi 2014 (Bronze in der Frauen-Staffel) sollen in Pyeongchang nun zwei werden.
Leicht zu erraten, dass die Verantwortlichen vor allem auf die Mannschaftswettbewerbe schauen. In den Teamsprints oder auch den Staffeln war man der Elite in den vergangenen Jahren traditionell noch am nächsten gekommen.
In den Einzelrennen dagegen, geht es für den größeren Teil des deutschen Aufgebotes eher ums Erfahrungen sammeln. Die Generation hinter den Routiniers wie Fessel oder Böhler ist von den Szenegrößen wie Heidi Weng, Ingvid Flugstad Östberg, oder dem Jungstar und bereits neunfachen Saisonsieger Johannes Kläbö (alle Norwegen) noch weit entfernt. Dass nach dem Spruch des Sportgerichtshof CAS möglicherweise auch die russischen Stars wie Alexander Legkow ins Rennen gehen, macht die Perspektiven nicht besser.
Was auch der DOSB bei der Nominierung der Olympia-Mannschaft zu spüren bekam. Gleich fünf der zwölf deutschen Ausdauersportler treten die Reise nach Südkorea ohne erfüllte Norm an. Das gilt auch für zwei der drei Starter aus Oberbayern, die neben der Vorzeigeläuferin Steffi Böhler in die Olympischen Rennen gehen dürfen. Die Nominierung für Jonas Dobler oder auch Elisabeth Schicho fällt deshalb auch mehr unter die Rubrik Perspektive.
Unsere Prognose
Eine Medaille. Im Teamsprint oder für die Staffel der Frauen ist eine Wiederholung des Erfolges von Sotschi drin.